BZ-Interview
Millionen-Erbin Marlene Engelhorn kämpft für Vermögenssteuer: "Besteuert mich endlich!"
Marlene Engelhorn erbt einen zweistelligen Millionenbetrag. Damit gehört sie zum reichsten Prozent. Doch die 31-Jährige findet, sie habe das Geld nicht verdient, und fordert hohe Vermögenssteuern.
So, 22. Okt 2023, 12:44 Uhr
Panorama
Thema: Die besten Lesestücke aus dem Oktober 2023
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Marlene Engelhorn, Millionenerbin und Aktivistin bei taxmenow kämpft für hohe Vermögenssteuern. Foto: Lorena Sendic SilveraBZ: Frau Engelhorn, was bedeutet Geld für Sie?
Engelhorn: Darauf habe ich zwei Antworten – eine eher persönliche und eine eher theoretische.
"Für mich ist Normalität, was für 99 Prozent der Menschen absurd wäre: Ich bin hochvermögend aufgewachsen." Engelhorn
BZ: Fangen wir mit der persönlichen an.
Engelhorn: Gern. Dazu vorweg: Ich spreche nie über meine individuellen Erfahrungen, sondern allgemein über die Erfahrungen des hochvermögenden einen Prozents der Bevölkerung, die strukturell übergreifend immer dieselben sind. Für mich ist Normalität, was für 99 Prozent der Menschen absurd wäre: Ich bin hochvermögend aufgewachsen. Überspitzt gesagt heißt das: Mit null Ahnung, was Geld eigentlich ist – denn es ist eh immer da. Da stellt sich nicht die Frage: "Wie viel brauche ich?", sondern eher: "Was hätt’ ich gern?" Dann sage ich das den Eltern und bekomme es.
BZ: Und irgendwann bekommt man eine goldene Kreditkarte?
Engelhorn: Ja, man bekommt relativ früh Zugang zu Debit- oder Kreditkarten. Aber wie das Geld ausgezahlt wird, ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass der Zugang zu Geld in der Regel maßlos und unmittelbar ist. Das verändert sich idealerweise, ...
