Mit erhobenem Haupt

Martin Mosebachs Roman "Krass" ist ein Abgesang auf das europäische Bildungsbürgertum /.
Martin Mosebachs Werk ist reich an liebenswerten Schwindlern, zwielichtigen Geschäftsmännern, und windigen Hochstaplern. Bankrotteure und Betrüger sind für ihn das Salz in der faden Suppe der Gegenwart, die Repräsentanten einer sperrigen, widerständigen Schönheit in einer zutiefst hässlichen, auf Leistung und Effizienz getrimmten Moderne. Der souveräne Schwindler ist mithin auch Bruder und Stellvertreter des Schriftstellers. Kritiker werfen Mosebach ja oft eine gewisse Neigung zu – zweifellos gekonnten, aber doch eher hohlen – theatralischen Inszenierungen und eine geradezu provozierend weltflüchtige Sprachschwelgerei vor. Tatsächlich tritt Mosebach stets wie aus dem Ei gepellt auf mit Dreiteiler und Einstecktüchlein; verteidigt die katholische ...