Nachts wird repariert

Egal, ob Mensch, Tier oder Pflanze – alle Lebewesen brauchen Ruhephasen, um gesund zu bleiben.  

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  | Foto: bofotolux - stock.adobe.com
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Es ist der schlimmste Satz am Abend: "Ab ins Bett!" Natürlich ausgerechnet dann, wenn das Spiel gerade besonders viel Spaß macht oder die Geschichte im Buch megaspannend ist. Plötzlich soll man einfach aufhören und schlafen. Was hat der überhaupt für einen Sinn, dieser Schlaf?

Wie wichtig Schlaf ist, lässt sich ganz leicht testen, indem man einfach mal nicht ins Bett geht. "Irgendwann wird jedes Kind merken, dass es keine Lust mehr hat zum Spielen und müde wird, bis es schließlich doch schlafen gehen möchte", sagt Dieter Riemann, Schlafexperte an der Universitätsklinik Freiburg. Am nächsten Tag dann ist nicht etwa Ausschlafen angesagt, sondern Aufstehen, und zwar zur gleichen Zeit wie sonst auch. "Da wird man dann merken, dass man überhaupt nicht erfrischt ist und eigentlich noch weiterschlafen könnte", sagt Riemann.

Warum aber ist Schlaf so wichtig? Klarer Fall: Weil unser Körper diese Zeit braucht, um sich zu erholen und neue Kraft zu tanken. "Der Körper wird nicht einfach ausgeschaltet wie ein Lichtschalter", sagt Dieter Riemann, "er funktioniert weiter, aber viele Dinge laufen viel langsamer ab, als wenn wir wach sind." So repariert ein spezieller Reparaturservice im Schlaf viele Zellen, die kaputt sind. Leere Energiespeicher werden wieder aufgefüllt. Erreger von Krankheiten werden im Schlaf besonders heftig bekämpft, weil der Körper sich darauf konzentrieren kann und nicht noch viele andere Sachen nebenher machen muss. Und unser Gedächtnis hat jede Menge zu tun: Es entscheidet, was wichtig ist und deshalb gespeichert werden muss, damit wir uns später mal dran erinnern. Unwichtige Dinge, die wir an diesem Tag erlebt haben, werden nicht aufgehoben.

Egal, wie doof man das Schlafen findet: Los werden wir es nie. Der Schlaf wird uns ein Leben lang begleiten. Ohne Schlaf, das haben Wissenschaftler herausgefunden, würden wir sehr schnell sterben. Alles, was auf der Erde lebt – Tiere, Pflanzen, Menschen – schläft. Oder, wie Wissenschaftler dazu sagen: Alle Lebewesen haben eine aktive und eine nicht-aktive Phase. Beim Mensch ist die aktive Phase der Tag und die nicht-aktive Phase die Nacht. Es gibt aber auch Tiere, die im Dunkeln ihre aktive Phase haben. Fledermäuse oder Hamster zum Beispiel.

Wie lange ein Mensch schlafen muss, ist ganz unterschiedlich. Kinder brauchen viel mehr Schlaf als Erwachsene, sie müssen noch wachsen. Die Kraft dafür holt sich der Körper nachts. Alte Menschen kommen meist mit wenigen Stunden Schlaf aus, sie gehen spät ins Bett und stehen sehr früh auf. Es gibt Menschen, die brauchen ihr ganzes Leben lang immer mehr Schlaf als andere Menschen. Es kann sein, dass eine Mama jede Nacht sieben bis acht Stunden schlafen muss, um am nächsten Morgen fit zu sein. Eine andere Mama braucht aber neun bis zehn Stunden Schlaf. "Da kann man nichts machen, das ist einfach so, wie es eben auch kleine und große Menschen gibt", sagt Dieter Riemann.

Ein Rätsel, das die Wissenschaftler bis heute noch nicht lösen konnten, ist das Träumen. Sicher ist, dass jeder Mensch nachts vier- bis fünfmal in eine spezielle Phase kommt, in der er träumt.

Manche können sich morgens auch noch sehr lebhaft an ihre Träume erinnern und staunen, was sich da Verrücktes in ihrem Kopf abgespielt hat. Andere vergessen völlig, dass sie überhaupt geträumt haben.
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