Naturschutz
Naturpark Südschwarzwald startet Wasserrückhalt-Initiative in Grenzach-Wyhlen
In Grenzach-Wyhlen ist eine Initiative für besseren Wasserrückhalt gestartet. Um was geht es und was ist das Ziel?
Fr, 12. Dez 2025, 11:30 Uhr
Grenzach-Wyhlen
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In Grenzach-Wyhlen gibt es jetzt eine Initiative für besseren Wasserrückhalt. Das gibt der Verein "Naturpark Südschwarzwald" in einer Mitteilung bekannt. Demzufolge trafen sich Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter von Flächen im Bereich des Rührbergs kürzlich im Haus der Begegnung, eingeladen waren auch Betriebe, deren Flächen im direkten Wassereinzugsgebiet der Gemeinde liegen. Ziel des Treffens: Konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserrückhalts entwickeln und gemeinsam umsetzen.
Grenzach-Wyhlen ist jetzt eine Pilotregion
Hintergrund seien Schäden durch Starkregenereignisse, die in Grenzach-Wyhlen aufgrund der topographischen Lage wiederholt aufgetreten seien, heißt es in der Mitteilung weiter. Abfließendes Wasser sowie Sediment und Geröll belasteten die Infrastruktur.
Auf kommunalen Waldflächen seien zahlreiche Maßnahmen zum Wasserrückhalt bereits erfolgreich umgesetzt worden. Diese Ansätze sollen nun mit Unterstützung des Naturparks Südschwarzwald auf landwirtschaftliche Flächen übertragen werden. Zusätzlich erhalten die Betriebe laut Mitteilung ein Beratungsangebot zur Verbesserung der Boden- und Wasserspeicherfähigkeit. Die Gemeinde erarbeitete Anfang des Jahres ein Handlungskonzept zur Starkregenvorsorge (BZ berichtete). Wie der Naturpark Südschwarzwald mitteilt, ist Grenzach-Wyhlen nun Pilotregion im Naturpark-Projekt "Wasser, Boden, Agroforst".
Bewirtschaftung optimieren, Siedlungsflächen schützen
Ziel sei es, innovative Maßnahmen aus den Bereichen dezentraler Wasserrückhalt, humusfördernde Bewirtschaftung und Agroforst umzusetzen. Zwei zentrale Ansätze stehen im Fokus: Zum Einen die Optimierung der Bewirtschaftung: Mit externer Fachberatung sollen Böden so verbessert werden, dass sie mehr Wasser aufnehmen und speichern können. Zum Anderen sollen technische Maßnahmen zum Zuge kommen: Kleine Strukturen wie Gräben und Mulden sollen den Abfluss verzögern, Erosion verringern und Siedlungsflächen schützen.
Die Landwirtinnen und Landwirte signalisierten laut Mitteilung großes Interesse: "Wir brauchen den Boden zum Wirtschaften – wenn er abgeschwemmt wird, ist er verloren", wird ein Bewirtschafter zitiert. Nach der Erstellung der Starkregengefahrenkarten beginnt nun die Umsetzung im Offenland. Der Naturpark Südschwarzwald unterstütze durch Vernetzung, Beratung und Weiterbildung. Mit der Kooperation aller Beteiligten werde ein wichtiger Schritt hin zu einer klimaresilienten Landschaft am Rührberg gemacht.
Das Projekt "Wasser, Boden, Agroforst" wird von verschiedenen Stiftungen sowie als Vorhaben des Landes Baden-Württemberg mit Mitteln der EU im Rahmen des Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg finanziert.
Weitere Informationen gibt es unter wasser-boden-agroforst.de.