Netanjahu: Verlasst Teheran

Israels Regierungschef hat die Einwohner von Irans Hauptstadt zur Evakuierung aufgerufen. Netanjahu warf dem Iran vor, in Israel gezielt Zivilisten anzugreifen. Beide Seiten setzten ihre Luftangriffe fort.  

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Die Einwohner Teherans sind nach den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu dazu aufgerufen, während der israelischen Angriffe die iranische Hauptstadt zu verlassen. Bei einem Besuch auf einem israelischen Luftwaffenstützpunkt sagte Netanjahu: "Wir sind auf dem Weg, unsere beiden Ziele zu erreichen: die Beseitigung der nuklearen Bedrohung und die Beseitigung der Raketenbedrohung."

Der 75-Jährige sagte weiter: "Wenn wir den Luftraum über Teheran beherrschen, treffen wir diese Ziele – Ziele des Regimes." Dem Iran warf er vor, Zivilisten in Israel anzugreifen. "Wir sagen den Bürgern Teherans: ’Verlasst die Gegend!’ – und wir handeln." Auch bei Angriffen Israels im Iran sind bereits viele Zivilisten ums Leben gekommen. Die anhaltenden israelischen Angriffe haben in Teheran Fluchtbewegungen ausgelöst. Augenzeugen berichteten von verstopften Autobahnen in der Metropole mit mehr als 15 Millionen Einwohnern. An den Tankstellen bildeten sich teils kilometerlange Schlangen, Benzin war Mangelware.

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge mehr als 120 iranische Abschussrampen zerstört, insgesamt sei ein Drittel der Rampen für Boden-Boden-Raketen im Iran betroffen. Auch Raketenlager und Einrichtungen zur Raketenherstellung seien getroffen worden.

Bei neuen Raketenangriffen auf israelische Städte überwand der Iran dennoch mehrfach die Verteidigungssysteme des jüdischen Staates, einschließlich des "Iron Dome" ("Eisenkuppel"). Nach Angaben von Sanitätern wurden in der Nacht zum Montag acht Menschen getötet und 92 verletzt. Im Großraum Tel Aviv habe es vier Einschläge gegeben.

US-Präsident Trump hat sich derweil aufgeschlossen für die Idee gezeigt, dass Kremlchef Wladimir Putin in dem Krieg als Vermittler agieren könnte. "Ich wäre offen dafür", sagte Trump in einem Interview. Russlands Präsident, der vor gut drei Jahren den Überfall auf die Ukraine befohlen hatte, bot sich laut Kreml in einem Telefonat mit Trump am Samstag selbst als Vermittler an. Russland unterhält enge Beziehungen zum Iran und kauft dort unter anderem massenhaft Drohnen für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul äußerte sich skeptisch zu einer Vermittlung Putins. Er kenne viele andere gute Personen und auch Staaten, die solch eine Rolle glaubwürdig einnehmen könnten: "Ich denke, es fehlt jetzt nicht an Personen oder an Staaten, die zur Vermittlung bereit sind, sondern an der Bereitschaft beider Seiten, jetzt die Verhandlung zu suchen."
Schlagworte: Benjamin Netanjahu, Johann Wadephul, Wladimir Putin
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