Neue Therapieform für Jugendliche

Die Mediclin-Klinik an der Lindenhöhe reagiert auf den hohen Bedarf an stationären Behandlungsplätzen. Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen können nun auch zuhause therapiert werden. .  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Junge Patienten können im gewohnten Umfeld therapiert werden.  | Foto: Julian Stratenschulte (dpa)
Junge Patienten können im gewohnten Umfeld therapiert werden. Foto: Julian Stratenschulte (dpa)
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Mediclin-Klinik an der Lindenhöhe bietet seit Januar eine stationsäquivalente Behandlung (StäB) für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen an. Das Konzept ist eine Alternative zur vollstationären Behandlung in einer psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosomatischen Klinik, teilt Mediclin mit.

Die stationsäquivalente Behandlung richte sich an junge Menschen mit psychischen Erkrankungen, die im Regelfall in einer Klinik behandelt werden müssen. Dazu zählen etwa Essstörungen, Angsterkrankungen, Depressionen und Zwangsstörungen. Die stationsäquivalente Behandlung bringe etwa den Vorteil, dass Kinder und Jugendliche für die Behandlung in ihrem gewohnten Umfeld und ihrer Familienstruktur verbleiben können und nicht zwingend stationär aufgenommen werden müssen. Ein Team aus (Fach-)Ärzten, Psychologen, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, Fachtherapeuten, Pflege- und Erziehungsmitarbeitern und Sozialarbeitern behandele die Patienten im Alter von 3 bis 18 Jahren in ihrem Zuhause oder in Jugendhilfeeinrichtungen. "Wir wollen mit dem Konzept der stationsäquivalenten Behandlung unser Behandlungsangebot erweitern und weiter verbessern. Darüber hinaus reagieren wir mit diesem innovativen Angebot auf den hohen Bedarf an stationären psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlungsplätzen bei Kindern und Jugendlichen", wird Reta Pelz, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, in der Mitteilung zitiert. So könnten lange Wartezeiten reduziert werden.

"Die intensive Behandlung in der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen ermöglicht uns, gezielt auf ihre Probleme und Herausforderungen einzugehen. Wir erarbeiten mit den Kindern und Jugendlichen und ihren Familien zum Beispiel neue Strategien und Lösungsansätze und üben diese ein", so Pelz. "Zudem findet ein Austausch mit der Schule und bestehenden Hilfesystemen statt."

Ob das Behandlungskonzept in Frage kommt, entscheide das Behandlerteam gemeinsam mit den Familien. "Die täglichen Besuche vom Team der stationsäquivalenten Behandlung müssen im häuslichen Umfeld tragbar sein und der Patient oder die Patientin muss eine Bereitschaft für die Zusammenarbeit zeigen. Auch eine aktive Mitarbeit der Eltern wird vorausgesetzt", betont Katja Güttler, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin. Eine weitere Voraussetzung sei, dass bei den Patienten keine akute Eigen- oder Fremdgefährdung besteht. In solchen Fällen sei eine vollstationäre Behandlung notwendig.

Das Team wechsele sich bei den Hausbesuchen ab. "In wöchentlichen Teambesprechungen planen wir die Therapiebesuche bei unseren Patienten, besprechen Behandlungsfortschritte und koordinieren die weiteren Therapien", erklärt Pelz.
An sieben Tagen pro Woche kommen die Behandler zu den Betroffenen nach Hause. "Wir sprechen nicht nur mit den jungen Menschen und deren Familien, sondern unterstützen sie auch über kreativ- und bewegungstherapeutische Einheiten und gruppentherapeutische Angebote. Darüber hinaus erhalten die Patienten je nach Bedarf Unterstützung in der Alltagsbewältigung beispielsweise dem morgendlichen Aufstehen, dem regelmäßigen Schulbesuch oder aber auch Anleitung und Begleitung bei Mahlzeiten etwa bei Magersucht", so die Chefärztin. Daneben unterstütze das Team mit Elternberatungen und familientherapeutischen Angeboten.
Schlagworte: Reta Pelz, Katja Güttler
Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel