In den USA wurde mit großer Euphorie ein neuer Medikamententyp gegen Migräne zugelassen. Vielen Patienten helfen die derzeit verfügbaren Pillen nicht – doch es gibt neue Hoffnungsträger.
Am Anfang stand ein einfacher Versuch: Bei 16 Frauen und sechs Männern, die mit Migränekopfschmerzen in ihrer Notfall-Ambulanz auftauchten, entnahmen die Neurologen Lars Edvinsson und Peter Goadsby eine Probe aus der Halsvene. Sollte irgendein Stoff hinter dem rätselhaften Leiden stecken, so hatten sich die Wissenschaftler von der Lund Universität in Schweden und vom Prince Henry Hospital im australischen Sidney überlegt, müssten sich im Blut während der Attacke doch Spuren von ihm finden.
1990 veröffentlichten sie in der Fachzeitung Annals of Neurology ihre Ergebnisse. Sie waren nur auf eine einzige Substanz in verdächtigen Konzentrationen gestoßen, ein rätselhaftes Protein aus 37 Aminosäuren, erst ein paar Jahre zuvor zufällig entdeckt: Calcitonin ...