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Nicht nur Schülern, auch Eltern soll ein Licht aufgehen

  • Mo, 14. Januar 2013
    Freiburg

     

Beim Projekt "Klimaschutz konkret" sollen Neuntklässler ihr Öko-Wissen zuhause umsetzen und ihre Familie gleich miterziehen.

Jetzt gilt’s: Die Klassen messen...nseher und Waschmaschinen verbrauchen.  | Foto: ingo schneider
Jetzt gilt’s: Die Klassen messen, was Lampen, Fernseher und Waschmaschinen verbrauchen. Foto: ingo schneider
Jugendliche können ihre Eltern erziehen. Jedenfalls hat sich das als Ziel das Projekt "Klimaschutz konkret" gesetzt, an dem sich drei Freiburger Gymnasien beteiligen. Die Neuntklässler haben sich im Unterricht verstärkt mit dem Thema Umweltschutz beschäftigt – zu Hause sollen sie nun das Gelernte umsetzen und ihre Eltern zum Strom- und Wassersparen animieren.

"Jetzt werden wir endlich mal zu Lehrern", freut sich der 14-jährige Felix Wagner. Er geht in die 9a des Kepler-Gymnasiums, die sich wie das St. Ursula- und das Wentzinger-Gymnasium am Projekt beteiligt. Im vergangenen Jahr lernten die Schüler, wieso Fernseher im Stand-by-Modus Strom verbrauchen, wie man am besten lüftet und warum zu häufiges Waschen die Umwelt belastet. Die ersten Erfolge? "Wir machen jetzt viel häufiger das Licht aus", sagt Felix.

Ins Leben gerufen wurde "Klimaschutz konkret" vom Freiburger Verein "Innovation Academy". Der wird gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und das Land und stellte Lehrmaterial zur Verfügung und organisierte Ausflüge. So konnten sich die Schüler etwa ein Bild von der Solaranlage auf dem Dach des SC-Stadions machen.

Nach der Theorie wird es nun erst. Um zu überprüfen, ob sie sich praktisch umsetzen lässt, messen alle Schüler ab sofort den Stromverbrauch ihrer Haushalte. In einem Jahr wird mit dem Verbrauch verglichen, den die Schüler 2011 notierten. "Wir hatten ein paar Anfangsprobleme", sagt Academy-Chef Hans-Jörg Schwander. Einige Eltern hatten Bedenken wegen des Datenschutzes. Der Kompromiss: Gemessen wird nun anonymisiert.

Dass das Projekt als Wettbewerb unter den drei Klassen angelegt ist, spornt die Schüler zusätzlich an. "Am schwierigsten fällt es mir, meine Stereoanlage auszuschalten", sagt St.-Ursula-Schülerin Tamara Lais (15). "Aber das Messen macht echt Spaß." Um das Stromsparen ein wenig leichter zu machen, hat jeder Schüler ein von regionalen Firmen gesponsertes Startpaket erhalten – mit Energiesparlampen, Steckdosenleisten, Perlatoren für den Wasserhahn. Ob’s was gebracht hat, soll im April 2014 verkündet werden.

Mit seiner Intention liegt das Projekt auf der Linie der Freiburger Klimaschutzziele. "So ganz neu ist das allerdings nicht", sagte Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik beim Auftakt. Durch Sanierungen und Stromsparmaßnahmen in Schulen seien in den vergangenen zehn Jahren 1,6 Millionen Euro eingespart worden. Die Zahl zeigt Stuchlik, "dass Klimaschutz sich auch finanziell auszahlt".

Ressort: Freiburg

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