Interview
Wie werde ich DJ? Freiburger DJ gibt am Donnerstag Tipps in der Pop-up-Redaktion
Wie wird man DJ? Wieso gibt es seit neustem auch Day-Raves? Die Freiburger DJ Ella Stracciatella gibt am Donnerstag in der Pop-up-Redaktion am Schlossberg Auskunft.
Mi, 2. Jul 2025, 11:30 Uhr
Freiburg
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BZ: Sie treten seit rund zehn Jahren als DJ in der Region, aber auch überregional auf. Welche Tipps geben Sie jüngeren, unerfahrenen Kolleginnen und Kollegen?
Kontinuität ist sehr wichtig. Also: dranbleiben und zuverlässig sein. Wenn man einen Gig hat, sollte man den auch spielen und nicht kurzfristig ohne triftigen Grund abspringen. Ganz wichtig zudem: Spaß dabei haben, aufzulegen, und sich nicht überfordern. Denn man merkt es als Hörerin oder Hörer sofort, wenn Leute keine Lust haben aufzulegen oder sich zu sehr stressen. Es ist immer noch eine Kunstform, Musik live aufzulegen. Mit der Zeit und Erfahrung kann man auch besser eigene Forderungen stellen, etwa zu Auftrittszeiten und Gage.
BZ: Wieso legen Sie gerne auf?
Ich kam vor rund zehn Jahren spontan zu meinem ersten sechsstündigen Gig und habe mir die Nächte davor alles selbst angeeignet. Am Anfang hat mich auch verwundert, dass ich als Frau, beziehungsweise als Flinta-Person (steht für Frauen, Lesben, Inter-, Nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen, Anmerkung der Red.) recht alleine in der Szene war. Das fand ich schade. Daher habe ich zusammen mit anderen "LocArtista" gegründet. Mit der Initiative wollen wir gezielt diesen Menschen aus der Kulturszene in Freiburg Sichtbarkeit bieten. Als DJ habe ich weitergeübt, Techniken erlernt, mir Equipment angeschafft und eine Routine zugelegt. Dann habe ich bald auch internationale Gigs bekommen – aber kurz drauf kam die Pandemie. In der Zeit habe ich mich getrennt und dadurch mehr Zeit gehabt. Etwa für digitale Sichtbarkeit, Künstlerinnennamen eintragen lassen, eine Homepage aufbauen oder Gigs dokumentieren – das alles war viel Arbeit. Aber es hat sich gelohnt, denn nun werde ich gebucht, etwa auch für das Elektro-Festival Fusion in Mecklenburg-Vorpommern. Auf dem Zelt-Musik-Festival trete ich dieses Jahr am 25. Juli das dritte Mal alleine auf. Auch auf dem Christopher Street Day lege ich seit einigen Jahren regelmäßig auf.
BZ: Was erwartet die Besucherinnen und Besucher am Donnerstag beim Live-Podcast in der BZ-Pop-up-Redaktion?
Es gibt zwei Themenblöcke: Einerseits sprechen wir über Urbanisierung, Freiräume und das subkulturelle oder kulturelle Leben in den 30er und 40er Jahren. Neulich wollte ich einen Rave am Tag organisieren, aber es war schwierig, Räume zu finden und spontan etwas zu machen. Es gibt viele Auflagen und das Thema Lärm ist omnipräsent. Ich bin in den 30ern und würde gerne mehr tagsüber tanzen gehen. Eine Party im Grünen und um 18 Uhr ist Schluss. Am Donnerstag wollen wir darüber reden, wie öffentlicher Raum für solche Veranstaltungen genutzt werden kann und wie es als DJ in den 30ern ist und wie man das mit Familie vereinbaren kann. Ein weiteres Thema ist, wie man überhaupt DJ wird. Dazu gibt es einen kleinen Workshop und die Möglichkeit, selbst aufzulegen.
Zur Person: Ella Stracciatella, 37, lebt in Freiburg, arbeitet hauptberuflich als E-Learning-Entwicklerin an der Universität Freiburg und ist nebenberuflich als DJ Ella Stracciatella aktiv.
Info: Podcast "BZ am Ohr" mit DJ Ella Stracciatella am Donnerstag, 3. Juli, von 18 bis 20 Uhr, Podcast und Workshop, Redaktion: Lisa Böttinger.