Noch zu wenig Klarheit beim Klinikum
Der Verein Klinikfreunde Lahr hat in seiner Hauptversammlung eine erfreuliche Bilanz der vergangenen beiden Jahre ziehen können. Im Blickpunkt bleibt das neue Klinikum. .
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Stadt- und Kreisrat Eberhard Roth, der auch dem Verwaltungsrat des Ortenau-Klinikums angehört, ging in der Versammlung auf die Eckpunkte des geplanten Klinik-Neubaus bei Langenwinkel ein. Er geht davon aus, dass 2026 bis zu 40 Millionen Euro Planungskosten vom Land übernommen werden und erwartet einen Baubeginn 2027 bei einer Bauzeit von viereinhalb bis fünf Jahren. Die geplante Bettenzahl von 330 gelte als gesichert. Die Marschrichtung der im Verwaltungsrat der Klinik vertretenen Kreisräte aus der südlichen Ortenau sei dabei klar. Man wolle die "Leuchttürme" im klinischen Angebot möglichst in die Zukunft tragen. In welchem Umfang dies gelingen könne, sei offen.
Die Aussprache machte deutlich, dass das Land in der Ortenau vermutlich nur eine Klinik mit einer Maximalversorgung haben will: das künftige Zentralkrankenhaus in Offenburg. Auch Überlegungen der neuen Bundesregierung zur Krankenhausreform spielen eine Rolle. Bei aller Ungeduld, mahnte Pathologie-Chefarzt Lothar Tietze, sollte man bedenken, dass man noch viel zu wenig Klarheit habe. Man werde sehen müssen, ob die bisherigen hochuniversitären Vorstellungen überhaupt verwirklicht werden können.
Wenn man lese, welche Vorstellungen Politiker zur personellen Facharztbesetzung haben, um einen 24-Stunden-Betrieb über eine Woche zu gewährleisten, gebe es doch Zweifel. In absehbarer Zeit, so machte die Aussprache deutlich, soll diskutiert werden, welche Fachrichtungen im künftigen Lahrer Klinikum verbleiben sollen oder können und was nach Offenburg muss. Dabei besteht kein Zweifel, wie der Lahrer Verwaltungsdirektor Christof Mutter, darlegte, dass das Land entscheidend mitreden werde. Der Freundeskreis kann sich an der Diskussion beteiligen, ein Stimmrecht hat er allerdings nicht.
2024 wurden mit 28.000 Euro Anschaffungen und Investitionen zum Nutzen von Patienten und Mitarbeitenden im Klinikum gefördert, in diesem Jahr geht der Vorstand nach Angaben von Kassenwart Roland Braun sogar von 80.000 Euro aus. Diese Größenordnung ist nur möglich geworden dank einer Erbschaft der kinderlos gebliebenen Familie Gottfried und Ilse Walter aus Mietersheim, deren Großteil ins neue Klinikum im Lahrer Westen fließen soll. So die Festlegung des Vorstands unter Führung von Volker Schuchardt. Der Verein mit seinen derzeit 330 Mitgliedern hat allein schon in diesem Jahr rund 75.000 Euro in die Abteilungen des Klinikums investiert, noch etwa 10.000 Euro müssen für weitere Anschaffungen (Anästhesie und Schmerztherapie) bereitgehalten werden. Hauptnutznießer war 2025 bislang die Gynäkologie.
Vorsitzender: Professor Volker Schuchardt, 2. Vorsitzende: Ulla Billmann, Schriftführerin: Ina Braun, Kassenwart: Roland Braun