Nur "Freiheitsstadt" reicht nicht: Offenburger Grüne fordern Ergänzung um Jahreszahl "1847"

In einem Schreiben an Oberbürgermeister Marco Steffens beantragen die Grünen, der Gemeinderat möge beschließen, den Stadtnamen Offenburg und den Zusatz "Freiheitstadt" um die Jahreszahl "1847" zu ergänzen. Zur Begründung erklären die Grünen: Offenburg nennt sich nach einem Beschluss des Gemeinderats im Jahr 2024 "Freiheitsstadt." Dieser Begriff werde auch in der Darstellung der Stadt nach außen verwendet, er tauche deswegen immer häufiger in den Medien auf. Für nicht historisch bewanderte Einwohner oder Besucher der Stadt könnte dieser Begriff verwirrend sein. Denn Offenburger Bürger sind genauso frei wie Bewohner anderer Städte.

Die Bezeichnung "Freiheitsstadt" ist dem Umstand zu verdanken, dass sich mutige Bürger aus dem ganzen Land im September 1847 und danach in Offenburg versammelten. Die "entschiedenen Freunde der Verfassung" brachten damals 13 Forderungen zu Papier, die unter anderem ein gerechtes Steuersystem, Bildung für alle, Presse- und Religionsfreiheit beinhalteten. Die Stadt Offenburg zähle damit zu den Wiegen der Demokratie in Deutschland und sei deswegen zurecht Teil der "Straße der Demokratie", heißt es im Antragstext der Grünen weiter. "Allerdings greift der Begriff der Freiheitsstadt für mich zu kurz", schreibt Grünen-Stadtrat Martin Ockenfuß im Antrag seiner Fraktion.

Er könne für alle, die nicht um die Geschichte Badens und Offenburgs wissen, seltsam oder irreführend sein. Deshalb schlagen die Grünen vor, den Begriff mit der Jahreszahl "1847" zu verbinden und dies auch in der Außendarstellung der Stadt zu verwenden. Es sei eine Konkretisierung des Begriffs der "Freiheitstadt" und verweise auf deren Ursprung.