Bilanz der Unfallstatistik
Offenburg ist bei Schulwegunfällen Spitzenreiter
Mit dem Schulbeginn und den Einschulungen sind wieder zehntausende Schüler auf den Straßen. Deshalb macht das Polizeipräsidium Offenburg die Aktion "Sicherer Schulweg" und führt mehr Kontrollen durch.
So, 14. Sep 2025, 10:30 Uhr
Offenburg
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Im vergangenen Schuljahr 2024/25 erfasste das Polizeipräsidium Offenburg statistisch 24 Schulwegunfälle. Dieser Wert liegt unter der Vorjahreszahl von 30 Unfällen und zeigt damit eine weitere Verbesserung der Sicherheit auf Schulwegen auf, heißt es in einer Mitteilung. Insgesamt 20 junge Menschen wurden bei den Unfällen leicht verletzt (Schuljahr 2023/24: 29), während es in drei Fällen (Schuljahr 2023/24: zwei) sogar zu schweren Unfallfolgen kam. Betrachtet man die Unfallursachen, fällt auf, dass der Anteil an selbstverschuldeten Unfällen bei rund 42 Prozent (43 Prozent im Vorjahr) lieg, erklärt die Polizei. Als Schulwegunfall gilt ein Unfall mit Schüler und Schülerinnen bis 17 Jahre, die als aktive Verkehrsteilnehmer auf dem Weg von oder zur Schule durch einen Verkehrsunfall verletzt wurden.
Der Anteil der Radfahrer am Gesamtunfallgeschehen auf dem Schulweg betrug 50 Prozent
In 33 Prozent (13 Prozent im Vorjahr) der Fälle kam es zu Schulunfällen zwischen Radfahrenden und Auto- oder Lastwagen-Nutzern. Der Anteil der Radfahrenden am Gesamtunfallgeschehen betrug 50 Prozent (43 Prozent im Vorjahr). In 38 Prozent (23 Prozent im Vorjahr) der Fälle waren Fußgänger beteiligt, in 17 Prozent Elektrokleinstfahrzeuge (E-Scooter).
Häufigste Ursachen von Schulwegunfällen waren Vorfahrtsverstöße, Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr sowie falsches Verhalten von Fahrzeugführern gegenüber Fußgängern, gibt die Polizei Auskunft.
Ortenauweit gab es fünf Unfälle weniger als im Vorjahr
Betrachtet man die verschiedenen Landkreise hinsichtlich der Anzahl der Schulwegunfälle, ereigneten sich im Ortenaukreis im Vergleich zum vorherigen Schuljahr fünf Unfälle weniger (von 23 auf 18). Im Landkreis Rastatt sank die Unfallanzahl ebenfalls von sieben auf fünf. Im Stadtkreis Baden-Baden war ein Unfall (im Vorjahr keiner) zu verzeichnen.
Die meisten Unfälle ereigneten sich in Offenburg
Die meisten Unfälle ereigneten sich in Offenburg. Fünf Unfälle gab es in der Stadt. Die zweitmeisten Schulwegunfälle gab es mit jeweils drei in Ettenheim, Lahr und Rastatt. In Gengenbach und Oberkirch wurden jeweils zwei Schulwegunfälle erfasst. Wie auch in den letzten Jahren lassen sich dabei keine klassischen Unfallhäufungsstellen ausmachen, erklärt die Polizei.
Folgende Maßnahmen will die Polizei zu Schuljahresbeginn durchführen: Überwachung der Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht; Geschwindigkeitskontrollen, insbesondere an Stellen mit erhöhten Unfallgefahren für Kinder und Jugendliche und im Bereich der Schulwege; Kontrolle des Verhaltens von Kraftfahrzeugführern gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln und Schulbussen sowie an Bushaltestellen, Fußgängerfurten und -überwegen; Ahndung von Verstößen gegen Park- oder Haltverbote sowie die Nutzung von Mobiltelefonen im Umfeld von Schulen, Kindergärten oder geschützten Überwegen; Überprüfung der technischen Sicherheit der von Schülerinnen und Schülern genutzten Verkehrsmittel im Straßenverkehr, insbesondere der Fahrräder; Überwachung des Verhaltens von Schülerinnen und Schülern auf den Schul- und Radschulwegen.
Die Polizei hat folgende Tipps für Eltern:
- Laufen Sie anfangs mit Ihrem Kind ein paar Mal den Schulweg ab - hin und zurück. Dabei bietet es sich auch an, sich mit anderen Eltern abzusprechen. Der kürzeste Weg zur Schule muss nicht der beste und sicherste sein. Querungshilfen wie Mittelinseln, Zebrastreifen oder Fußgängerlichtzeichenanlagen sind nützliche Stellen zum sicheren Überqueren der Fahrbahn. Ein kleiner Umweg kann hier das Risiko minimieren. Sichere Schulwege findet man in den Schulwegplänen der jeweiligen Schule. Der Schulwegplan ist eine kartografische Darstellung des Umfeldes einer Schule, die sichere Querungsstellen, Gefahrenstellen und deren Bewältigung sowie günstige Wege von Wohnort der Kinder zur Schule aufzeigt.
- Trauen Sie Ihren Kindern zu, den Weg zur Schule selbständig zu meistern, und gefährden Sie als Eltern-Taxi nicht die Verkehrssicherheit im Umfeld von Schulen. Kinder aus der Nachbarschaft können sich in Laufbussen" organisieren und so den Schulweg gemeinsam bewältigen.
- Achten Sie gerade in der kommenden Jahreszeit auf helle Kleidung. Reflektierende Sicherheitswesten erhöhen die Erkennbarkeit und damit die Verkehrssicherheit. Immer nach dem Motto: "Sehen und gesehen werden.
- Wenn Sie Ihr Kind oder Kinder aus der Nachbarschaft zur Schule fahren, sichern sie die Kinder mit den vorgeschriebenen Kindersitzen. Fahren sie in der Nähe von Kindergärten- und Schulwegen langsam. Rechnen Sie mit spontanen Handlungen von Kindern am Fahrbahnrand. Dazu gehört etwa plötzliches Losrennen auf die Fahrbahn. Seien Sie bremsbereit. Bedenken Sie: Kinder können die Gefahren im Straßenverkehr sowie etwa auch Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen.
- Lassen Sie die Kinder auf der Fahrbahn abgewandten Seite ein- und aussteigen. Halten sie mit ihrem Fahrzeug nicht auf dem Gehweg. Auch für "Eltern-Taxis" gilt: Im absoluten Halteverbot darf man nicht anhalten. Auch nicht nur für kurze Zeit. Diese Bereiche sind vor Kindergärten und Schulen eingerichtet, um Autofahrern und Kindern die Sicht nicht zu versperren und ein sicheres Queren der Fahrbahn zu ermöglichen.