Anlagenbetrug
Offenburger Polizei informiert über Betrugsmasche im Online-Handel vor allem mit Kryptowährung
Eine Rentnerin hat kürzlich viel Geld verloren, weil sie auf eine Betrugsmasche hereingefallen ist. Im Online-Handel mit Finanzprodukten gehen Betrüger oft kleinschrittig vor.
Di, 21. Okt 2025, 15:29 Uhr
Offenburg
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Ein Fall von Betrug im Kryptobereich beschäftigt die Ermittler beim Polizeipräsidium Offenburg. Wie die Polizei berichtet, hat eine Rentnerin aus Zell am Harmersbach im Frühjahr 2025 ein Nutzerkonto bei einer vermeintlichen Kryptobörse eröffnet und eine Einzahlung in Höhe von 250 Euro geleistet. In den vergangenen Tagen soll die Frau von einer weiblichen Person kontaktiert worden sein, die sich als Mitarbeiterin ausgegeben habe. Diese bewegte die Rentnerin unter dem Vorwand, dass in ihrem Krypto-Konto Erträge zur Auszahlung bereitstehen würden, zu einem Fernzugriff auf deren Laptop. Daraufhin soll es zu Abbuchungen von mehreren Zehntausend Euro vom Girokonto der Frau gekommen sein.
Diese Form der Internetkriminalität bezeichnet das Polizeipräsidium als Cybertrading-Fraud. Damit ist Betrug beim Online-Handel mit Finanzprodukten gemeint. Menschen im Internet werden also dazu verleitet, Geld in gefälschte oder betrügerische Investments zu stecken – zum Beispiel in Aktien, Kryptowährungen oder andere Finanzprodukte. Die Betrüger nutzen oft gefälschte Handelsplattformen oder geben sich als seriöse Finanzberater aus. Sie versprechen hohe Gewinne, doch in Wirklichkeit verschwindet das investierte Geld und die Opfer verlieren ihre Ersparnisse.
Wie gehen die Betrüger vor?
Der Betrug beim Online-Trading beginnt meist mit Versprechungen hoher Renditen. Über Werbung oder bei der gezielten Suche nach Investitionsmöglichkeiten im Internet, insbesondere im Bereich der Kryptowährungen, können Interessenten auf betrügerische Angebote stoßen. In der Regel wird zu einer einfachen Registrierung auf einer seriös wirkenden Plattform eingeladen.
Nach der Anmeldung kontaktiert eine angebliche Brokerin oder ein angeblicher Broker den Interessenten und drängt dazu, eine geringe Erstinvestition zu tätigen. Diese erziele schnell Gewinne: Gelegentlich erfolgen sogar kleinere Auszahlungen, die Geldanlage ist in Echtzeit über den Onlinezugang nachzuverfolgen. Die anfänglichen Erfolge und das intensive Einwirken der Brokerin oder des Brokers durch wiederholte Telefonanrufe oder Nachrichten verleiten dazu, noch mehr Geld zu investieren. Doch sobald die Auszahlung der Gewinne gefordert wird, beginnen die Probleme: Die Auszahlung wird seitens der Trading-Plattform abgelehnt. Die Geldanlagen hätten sich derart verschlechtert, dass ein Totalverlust Gelder eingetreten wäre.
Die Online-Plattform ist dann nicht mehr erreichbar oder existiert nicht mehr. Die Brokerin oder der Broker fordert immer weitere Geldbeträge (Gebühren oder Gewinnsteuer), um die Gewinnauszahlung anzuweisen. Eine tatsächliche Investition findet jedoch nie statt. In allen Varianten ist von einem Verlust des "angelegten" Vermögens auszugehen.
- Werden Sie stutzig, wenn Sie über Internetplattformen mit kleinen Anlagebeträgen angelockt und hohe Renditen versprochen werden.
- Informieren Sie sich genau über die Trading-Plattform, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten. Nehmen Sie sich Zeit, um das Angebot in Ruhe zu prüfen und zu bewerten.
- Wenn über die Anbieter das Herunterladen von Fernwartungssystemen angeregt wird, sollten die Alarmglocken schrillen.
- Bei seriösen Anbietern erfolgt eine Verifizierung des Kunden durch Postident/Videoident oder vergleichbarer Verfahren. Keinesfalls werden Sie aufgefordert, Ausweiskopien per E-Mail oder WhatsApp zu übermitteln.
- Geben Sie keine vertraulichen Daten, wie Zahlungsdaten zum Online-Banking oder Depot, preis.
- Erlauben Sie keiner fremden Person einem Remote-Zugang zu Ihrem Rechner.
- Nutzen Sie den Service der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg oder einer unabhängigen Finanzberatung und lassen Sie Angebote prüfen.
- Wenden Sie sich im Betrugsfall an die Polizei und erstatten Sie Strafanzeige.
Weitere Informationen erhalten Sie unter mehr.bz/cybertrading-fraud
BZ