Ohne diesen Mann wäre elektronische Musik nicht, was sie heute ist
Der Sänger und Texter Gabriel Delgado-López von den Elektro-Pionieren DAF erzählt im Interview, warum Pornohefte bei ihm nicht funktionieren und Musik das Monopol für Jugendkulturen verloren hat. Am Wochenende tritt DAF im Café Atlantik auf.
Mo, 16. Okt 2017, 15:31 Uhr
Der gute Ton
Delgado: Mir ist wirklich sehr, sehr heiß auf der Bühne. Manchmal bekomme ich Kreislaufprobleme, und wenn ich mir kaltes Wasser über den Kopf leere, bringt das den Kreislauf wieder auf Touren. So hat das angefangen. Die sportliche Komponente ist über die Jahre aber auch zum Ritual geworden. Wasser steht für Reinigung, und da ich mein Publikum auch gerne mit Wasser bespritze, steht dieses Ritual auch für eine Art Kommunion. Man denke an das Weihwasser der katholischen Kirche. Wir segnen uns gegenseitig.
Ich habe den Eindruck, dass du mit deinem Publikum sehr schnell eins wirst. Wie empfindest du das?
Delgado: Ich empfinde auch so. Das war bei mir schon immer so. Für mich ist ein Konzert immer etwas, das man gemeinsam veranstaltet. Man veranstaltet zusammen ein Fest, und natürlich gibt es verschiedene Rollen. Aber alle, die anwesend sind, sind Hauptdarsteller. Ich kann keine Trennung ...