Energieexperte im Interview
Online-Pornos und Serien-Streaming strapazieren das Klima

Der Lieblings-Streamingdienst gehört für viele zum Alltag, seit Corona mehr denn je. Die Filme und Serien sind extrem energiehungrig, erklärt ein Experte – dabei gibt es beim CO
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-Ausstoß ein paar Kniffe.
Beim Fliegen oder Autofahren liegt das Problem auf der Hand: Beides ist schlecht fürs Klima. Wer stundenlang seine Lieblingsserie streamt, hält das selten für umweltschädlich. Zu kurz gedacht, sagt Clemens Rohde vom Karlsruher Fraunhofer-Institut im Interview mit Lisa Böttinger.
Clemens Rohde: Wie die meisten Menschen nutze ich WhatsApp und dergleichen. Ich bin definitiv ein richtiger Power-User. Wenn ich Fotos oder Videos verschicke, denke ich schon daran, dass das CO2 verursacht. Ob das Konsequenzen für mein Handeln hat, sei dahingestellt.
BZ: Muss ich als WhatsApp-Nutzerin ein schlechtes Gewissen haben?
Rohde: Bei den energie- und datenintensiven Diensten stehen Messenger wie WhatsApp nicht an erster Stelle. Der Großteil des Datenflusses im Internet und damit des durch Online-Nutzung ausgestoßenen CO2 ist auf Video- und Serien-Streaming zurückzuführen, großen Anteil daran haben auch Erwachsenenvideos.
BZ: Sie meinen Pornographie. Diverse Online-Anbieter melden seit der Corona-Krise deutlichen Nutzerzuwachs.
Rohde: Ja, pornographische ...