Philosoph zum Tag des Nichts: "Wertschätzung des Nichtstuns fehlt"
Die Seele baumeln lassen: Zum Tag des Nichts am Samstag erklärt Philosoph Andreas Urs Sommer, warum es durchaus sinnvoll sein kann, hin und wieder nichts zu tun.
Füße hoch, Gedanken ausschalten und mal gar nichts tun Foto: WavebreakMediaMicro (stock.adobe.com)
Unsere auf Selbstoptimierung und Leistung getrimmte Gesellschaft toleriert Nichtstun nur dann, wenn man es sich verdient hat – etwa zur Erholung nach einem stressigen Arbeitstag. Wer es sich im Leben aber zu gemütlich macht, wird kritisch beäugt. Dabei sollten Menschen öfter Mal den Geist baumeln lassen und keiner produktiven Tätigkeit nachgehen, sagt der Philosoph Andreas Urs Sommer im Gespräch mit Sebastian Krüger.
BZ: Herr Sommer, haben Sie heute schon nichts getan?
Sommer: Als ich heute beim Arzt wartete, war ich eine Sekunde versucht, meinen Laptop hervorzuholen, um noch ein Gutachten zu erstellen. Doch dann beschloss ich, nichts zu tun, einfach nur für mich zu sein. Ungefähr eine Viertelstunde lang habe ich an nichts ...