Gesund im Job
Präsentismus: Warum Leute zur Arbeit gehen, obwohl sie krank sind

Präsentismus ist weit verbreitet. Mit Taschentüchern, Tee und Medikamenten durch den Arbeitstag: Viele Beschäftigte schleppen sich trotz Krankheit an den Arbeitsplatz – warum nur?
Über Nacht hat sich etwas in der Stirnhöhle festgesetzt. Die Augen sind verklebt, die Nase ist verstopft und die Hand, die am Morgen nach dem surrenden Wecker neben dem Bett greift, fällt auf halbem Weg schlapp zu Boden. Zehn Minuten später wird trotzdem aufgestanden, geduscht und ins Büro gegangen – obwohl das Fieberthermometer 38,5 Grad anzeigt.
Warum nur schleppen sich Menschen krank durch einen Achtstundentag, statt zum Telefon zu greifen und dem Vorgesetzten ein "Heute nicht, bin krank" durchzugeben? Präsentismus (von Präsenz, also Anwesenheit) nennen Arbeitsmediziner dieses Phänomen. Und das ist weit verbreitet. Auf die Frage, ob man auch mal krank zur Arbeit gehe, antworten die meisten Arbeitnehmer mit Ja. In Umfragen seien das zuverlässig zwischen zwei Drittel und drei Viertel der Befragten gewesen, sagt Mika Steinke, der für das Bielefelder Unternehmen ...
Warum nur schleppen sich Menschen krank durch einen Achtstundentag, statt zum Telefon zu greifen und dem Vorgesetzten ein "Heute nicht, bin krank" durchzugeben? Präsentismus (von Präsenz, also Anwesenheit) nennen Arbeitsmediziner dieses Phänomen. Und das ist weit verbreitet. Auf die Frage, ob man auch mal krank zur Arbeit gehe, antworten die meisten Arbeitnehmer mit Ja. In Umfragen seien das zuverlässig zwischen zwei Drittel und drei Viertel der Befragten gewesen, sagt Mika Steinke, der für das Bielefelder Unternehmen ...