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Rockige Musik mit kritischen Texten

  • Mi, 05. Dezember 2018
    Gundelfingen

Niklas Bastian aus Gundelfingen tritt mit seiner Band beim Wettbewerb zum Deutschen Rock- und Pop-Preis an.

Niklas Bastian (vorne) und seine Band ...chen Rock- und Pop-Preises geschafft.   | Foto: Gabriele Fässler
Niklas Bastian (vorne) und seine Band – (von links) Simon Zsebedits, Mönke Degkwitz, Nadine Traoré – haben es ins Finale des Deutschen Rock- und Pop-Preises geschafft. Foto: Gabriele Fässler

GUNDELFINGEN. Dieses Mal steht Niklas Bastian aus Gundelfingen im Finale des Deutschen Rock- und Pop-Preises. Zusammen mit seiner Band tritt er am 8. Dezember in Siegen gegen knapp 20 Konkurrenten in der Kategorie "beste Rock-Band" an. Beworben hat sich die Band mit dem Song "Wir".

Bevor Niklas Bastian und seine Band im Probenraum im Freiburger E-Werk starten, gibt es erst einmal Ohrenstöpsel – wegen der Raumakustik. Dann legen Nadine Traoré (Bass), Simon Zsebedits (Schlagzeug), Mönke Degkwitz (Gitarre) und Niklas Bastian (Gesang und Gitarre) los. Es ist laut, die Ohrstöpsel sind sinnvoll. Schlagzeug und Bass erzeugen ein angenehmes Kitzeln im Bauch.

"Ich hab seit Wochen nicht mehr ruhig geschlafen. Denn all das Chaos, das mich hier verrückt macht, bringt mich täglich um meinen Schlaf", singt Niklas. Und weiter: "Wenn in Berlin die Grenzen auf sind, setzt Donald Trump den nächsten Stein." Der Song "Wir" thematisiert die erschreckenden politischen und gesellschaftlichen Tendenzen. So fragt er etwa, wann man verlernt habe, eins zu sein, und kritisiert eitle Kurzsicht und Egoismus. Der Text und die Melodie des Songs stammen aus Niklas Bastians Feder, arrangiert hat die Band den Titel gemeinsam.

Musikalische Inspiration beziehen die vier Bandmitglieder im Alter von 18 bis 37 Jahren dabei etwa von den US-amerikanischen Punk-Rock-Bands Blink 182 und Good Charlotte. Textlich spielen Vorbilder wie die Wise Guys, Grönemeyer, Bendzko und Lindenberg eine Rolle. "Wir verbinden Singer-Songwriter-Elemente mit Rock und Pop", erklärt Gitarrist Mönke Degkwitz. Der Deutsche Rock- und Pop-Preis wird bereits zum 36. Mal vergeben. Die Veranstaltung gilt nach eigener Angabe als Deutschlands ältestes, größtes und erfolgreichstes Kulturfestival für Nachwuchsmusiker. Dieses wird seit 1983 vom Deutschen Rock- und Pop-Musikerverband (DRMV) organisiert, seit 2003 zusammen mit der Deutschen Popstiftung. In 125 verschiedenen musikalischen Kategorien werden die Preise an Nachwuchskünstlerinnen und -künstler vergeben.

Niklas Bastian hat Wettbewerbserfahrung

Der Deutsche Rock- und Pop-Preis sieht sich in seiner kulturellen und künstlerischen Ausrichtung als Kontrastveranstaltung zu "bisherigen Veranstaltungszeremonien von Industriepreisen und TV-Anstalten", wie auf der Homepage des Veranstalters zu lesen ist.

Was die Teilnahme an Wettbewerben angeht, ist der 18 Jahre junge Niklas Bastian mittlerweile ein alter Hase. Bereits als Zwölfjähriger schaffte er es bei der Fernsehsendung "Dein Song" bis ins Halbfinale. Er reiste 2013 als einer von elf Preisträgern nach Berlin zum Treffen junge Musik-Szene, ebenfalls ein Musikwettbewerb, und kam 2015 beim Festival "Freiburg Tapes" mit seinem Song "Zwei Jahreszeiten" auf die gleichnamige CD. Zusammen mit vier anderen Musikern aus ganz Deutschland schaffte er es vor zwei Jahren auch ins Finale von Udo Lindenbergs Panik-Preis. Und im Februar dieses Jahres stand Niklas Bastian beim Bandwettbewerb Rampe auf der Bühne des Freiburger Jazzhauses. Seine Band, die jetzt im Finale des Deutschen Rock- und Pop-Preises antritt, gibt es seit 2016. Der Auslöser für die Gründung war der Panik-Preis. Damals hatten sich Niklas Bastian und Mönke Degkwitz kennengelernt und die Band aufgebaut. In der aktuellen Formation besteht die Band seit Mai dieses Jahres. Rund vier Minuten Zeit haben die Musiker am 8. Dezember, um sich vor großem Publikum und Vertretern der Musikbranche in der Siegerland-Halle zu präsentieren und das Rennen zu machen.

In den Song "Wir" reinhören kann man unter mehr.bz/wir-song

Ressort: Gundelfingen

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 05. Dezember 2018: PDF-Version herunterladen

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