Extremismus
Razzia wegen Verbreitung islamistischer Propaganda: Durchsuchungen auch in Südbaden
Mit einer großen Razzia in mehreren Bundesländern ist die Polizei gegen die Absender radikal-islamistischer Inhalte im Netz vorgegangen. Auch in der Region Freiburg fanden Durchsuchungen statt.
dpa
Do, 13. Nov 2025, 18:00 Uhr
Südwest
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Bei einer bundesweiten Razzia wegen Verbreitung islamistischer Propaganda im Internet ist die Polizei auch in Baden-Württemberg gegen Verdächtige vorgegangen. In den frühen Morgenstunden durchsuchten Polizeikräfte die Wohnungen von drei jungen Männern, darunter einem 14-Jährigen, die im Internet Beiträge mit mutmaßlich radikal-islamistischer Propaganda veröffentlichten, wie das Landeskriminalamt in Stuttgart mitteilte.
Bei den zwei 22 und 26 Jahre alten Tatverdächtigen mit deutscher und syrischer Staatsangehörigkeit wurden demnach bei Durchsuchungen im Zuständigkeitsbereich der Polizei Freiburg Mobiltelefone und weitere elektronische Speichermedien sichergestellt. Im Bereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg war ein 14-jähriger Syrer betroffen. Auch bei ihm wurden elektronische Geräte beschlagnahmt. Diese werden jetzt ausgewertet.
Die Razzia in Baden-Württemberg war Teil einer großen Durchsuchungsaktion mit mehr als 100 polizeilichen Maßnahmen in zwölf Bundesländern. Unter anderem wurden über 50 Durchsuchungsbeschlüsse umgesetzt und zahlreiche Beschuldigte vernommen.
Vor allem junge Tatverdächtige fallen auf
Die Beschuldigten sind laut dem Bundeskriminalamt (BKA) vor allem Jugendliche und Heranwachsende, die relevante Adressaten und Verbreiter islamistischer Propaganda im Internet sind. Zeitgleich fanden auch in Österreich und der Schweiz entsprechende Maßnahmen statt.
Online-Inhalte spielen laut dem BKA eine große Rolle bei der Radikalisierung vor allem junger Menschen. Immer wieder zeige sich, dass sich Personen "ausschließlich" online radikalisieren. Propaganda im Internet ziele auch auf ein junges Publikum und dessen Nutzungsgewohnheiten ab. "Zum einen werden Social-Media-Plattformen genutzt, die bei jungen Menschen besonders beliebt sind, zum anderen sind die Inhalte kürzer, schneller und visueller geworden", heißt es in einer Pressemitteilung. Die Verbreitung islamistischer Propaganda sei Nährboden für Radikalisierung und Impulsgeber für Gewalttaten.