Wanderers Leid
Sag’ mir, wo das Bänkle ist
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Da tut es gut, sich vorab zu informieren, ob die Rast nach einem anstrengenden Fußmarsch auch wie gewohnt möglich ist. Nicht nur die Gasthäuser und Vesperstuben am Wegesrand haben ihre Öffnungszeiten aufgrund von Personalmangel deutlich abgespeckt und aus dem Ruhetag gleich eine halbe Ruhewoche gemacht. Auch beliebte Ziele wie der Eichbergturm sind keinen Abstecher mehr wert. Seit etwa das Bauwerk mit der grandiosen Rundumsicht gesperrt ist und abgerissen werden soll.
Nun hat es auch den Aussichtspunkt im Tennenbacher Tal erwischt. Dort, wo erst vor wenigen Jahren ein Informationspunkt mit dem in Sandstein gehauenen Relief der früheren Ausmaße des Zisterzienserklosters eingerichtet wurde, suchen die vom Marsch ermatteten Wanderer vergeblich nach dem Bänkle, das eine Ruhepause und den Blick hinüber auf die frühgotische Kapelle ermöglichte.
Wer hat das angeordnet, wen hat es gestört? Beim Arbeitskreis Tennenbach des Kulturkreises ist man ebenso ratlos wie beim Schwarzwaldverein. Die Angst vor herabfallenden Ästen, die Kommunen inzwischen in vorauseilendem Gehorsam bundesweit zum Abräumen von Ruhebänken verleitet, kann es nicht sein – kein Baum weit und breit. Und alt und morsch war die Bank auch nicht, sondern neu lackiert und aus glattem Holz geschnitzt stand sie direkt neben der Infostele. Dort steht jetzt ein hässlicher blauer Abfalleimer aus Plastik und wartet auf Müll, den keiner mehr einwirft.
Bitte, liebe wofür auch immer zuständige Behördenvertreter, gebt uns unser Bänkle wieder. Wir versprechen auch, den Platz stets sauber zu halten. Die dankbaren Wanderer.