Nach Wolf-Attacke

Schäfer in Bad Wildbad klagt über mehr Arbeit wegen Wolf-Schutzzäunen

Das mit dem Schadenersatz für die vielen Schafe, die ein Wolf bei Bad Wildbad riss, hat zwar gut geklappt. Glücklich ist der betroffene Schäfer aber nicht. Für ihn fängt der Stress jetzt erst richtig an.  

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Im Stress: Schäfer Gernot Fröschle Foto: dpa
Nach der tödlichen Wolfsattacke auf eine seiner Schafherden im Nordschwarzwald ist Schäfer Gernot Fröschle zwar schnell entschädigt worden. Der hohe Aufwand, den er nun zum Schutz seiner Schafe betreiben müsse, sprenge den Rahmen. "Wenn wir im Familienbetrieb nicht jeden Tag bis zu 14 Stunden arbeiten würden, wäre das alles nicht möglich", sagte er. Für nachhaltigen Schutz seien deutlich mehr Mittel als die bislang in Aussicht gestellten nötig.

Der Mehraufwand sei so enorm, dass rechnerisch der Stundenlohn für ihn und seine Helfer noch weiter unter das Niveau des Mindestlohns sinke, als dies ohnehin der Fall sei. Er müsse nun auch Wasserstellen und Sandsteinmauern einzäunen, damit kein Wolf sich den Schafen nähern könne. Außerdem müssten Zwischenpfosten eingezogen werden, um Lücken zu schließen. Fröschle forderte das Umweltministerium auch im Namen seiner Kollegen auf, über eine Aufwandsentschädigung nachzudenken.



"Derzeit sieht die Landschaftspflegerichtlinie dies nicht vor", sagte ein Ministeriumssprecher. Das wäre EU-rechtlich kompliziert, da solche Zahlungen als Beihilfe ausgewiesen werden müssten. Damit Betroffene schnell entschädigt werden, habe man sich daher darauf beschränkt, den zum Schutz der Herden vor dem Wolf erforderlichen Sachaufwand mit 90 Prozent zu erstatten, hieß es weiter. Man werde die Erfahrungen mit dem Förderprogramm aber auswerten – und bei Bedarf nachjustieren.

Fröschle hatte zwei Wochen nach dem Vorfall Ende April, bei dem 44 seiner Schafe starben, zwischen 150 und 200 Euro pro Tier erhalten. Für die für den künftigen Schutz seiner Herden gekauften Zäune – 30 Rollen à 80 Euro – will das Land 90 Prozent der Kosten übernehmen.

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