Fußball

Schafft es der SC Freiburg in die Champions League? Fünf Gründe, die dafür sprechen – und fünf dagegen

Der SC Freiburg hat es gegen Eintracht Frankfurt in der eigenen Hand: Wenn der Sportclub am Samstag gewinnt, qualifiziert er sich erstmals für die Champions League. Schafft die Schuster-Elf das?  

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Am vorletzten Spieltag durften die Spi...etzen sie am Samstag noch einen drauf?  | Foto: IMAGO/Arne Amberg
Am vorletzten Spieltag durften die Spieler des SC Freiburg schon die sichere Qualifikation für die Europa League feiern. Setzen sie am Samstag noch einen drauf? Foto: IMAGO/Arne Amberg

Aus diesen fünf Gründen schafft es der SC Freiburg am Samstag in die Champions Legaue, meint BZ-Redakteur Christoph Giese

1. Die Form: Der SC Freiburg ist derzeit richtig gut drauf. Seit fünf Spielen ist die Mannschaft von Julian Schuster unbesiegt und hat dabei viermal gewonnen. Vor allem in den letzten Heimspielen gegen Hoffenheim und Leverkusen hat der SC mit starken Leistungen und gutem Fußball überzeugt. Die Schuster-Elf hat also einen Lauf. Anders als im Vorjahr geht dem Team dieses Mal nicht die Luft im Europa-Endspurt aus.

2. Der Kader: Trainer Julian Schuster kann zum Saisonabschluss quasi aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Eren Dinkci fällt neben den Langzeitverletzten aus. Ansonsten hat der Coach die Qual der Wahl: Lässt er die erfolgreiche Elf aus Kiel mit Torschütze Johan Manzambi wieder starten? Oder kehrt der zuletzt treffsichere Lucas Höler zurück in die erste Elf? Mit Niklas Beste, Merlin Röhl und Michael Gregoritsch gibt es noch weitere gute Einwechselkandidaten und damit jede Menge Optionen für Schuster.

3. Der Wille: Bereits zum fünften Mal hat der SC Freiburg am Samstag die Chance, sich am letzten Spieltag noch für die Champions League zu qualifizieren. Geklappt hat es in den ersten vier Anläufen bekanntlich nicht. Doch gerade weil viele Spieler im Kader diese Erfahrung in den Jahren 2022 und 2023 schon gemacht haben, ist der Wille umso größer, es diesmal zu packen. Christian Günter, Vincenzo Grifo, Lucas Höler, Maximilian Eggestein, Philipp Lienhart, Lukas Kübler, Nicolas Höfler, Kiliann Sildillia – sie alle haben schon zweimal ganz knapp die Königsklasse verpasst. Das passiert ihnen nicht noch ein drittes Mal.

4. Die Frankfurter: War sich Frankfurt zu früh zu sicher? Nach dem 4:0-Heimsieg gegen Leipzig am 31. Spieltag herrschte bei der Eintracht Glückseligkeit. Die Champions League schien sicher gebucht, die noch fehlenden Punkte nur noch Formsache. Es folgten dann zwei Remis gegen Mainz und St. Pauli – und plötzlich könnte die Champions League doch noch verpasst werden, wenn es blöd läuft. Und das, nachdem Frankfurt fast die komplette Saison unter den ersten vier war. Der Eintracht geht die Düse.

5. Die Fans: Schon gegen Hoffenheim und Leverkusen war die Stimmung im SC-Stadion fantastisch. Im Endspiel um die Champions League werden die 35.000 Fans das ausverkaufte Stadion sicher wieder zum Kochen bringen und die Mannschaft lautstark nach vorne peitschen.

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Die Teilnahme am Europapokal ist sicher. Gegen Frankfurt kann der SC aber erstmals das Ticket für die Königsklasse buchen. Foto: IMAGO/JOERAN STEINSIEK

Diese fünf (nicht immer ganz ernst gemeinten) Gründe sprechen für BZ-Redakteur Georg Gulde gegen die Champions-League-Quali des SC

1. Die Saisonstatistik: Gegen die drei Teams, die vor dem letzten Spieltag direkt vor und direkt hinter dem SC Freiburg rangieren, konnte der Sportclub in dieser Saison kein einziges Mal gewinnen. In elf Spielen gab’s vier Remis und sieben Niederlagen bei 9:28 Toren. Was für eine niederschmetternde Bilanz! Gegen den FC Bayern wurde zweimal verloren (0:2 und 1:2), gegen Bayer Leverkusen gab’s ein Remis (2:2) und eine Niederlage (1:5), gegen den samstäglichen Gegner Eintracht Frankfurt ein 1:4 im Hinspiel. Auch gegen die aktuell direkt hinter dem Sportclub platzierten Teams sprang kein Erfolg heraus: 0:4 und 1:4 gegen Dortmund, 0:0 und 2:2 gegen Mainz sowie 1:3 und 0:0 gegen Leipzig.

2. Die Langzeitstatistik: Bereits vier Mal bot sich dem Sportclub die Chance, am letzten Spieltag in die Champions League zu kommen. Mal war sie minimal, mal durchaus realistisch. Doch die Dreisam-Profis schafften es weder 2001 noch 2013, 2022 und 2023. Man kann zum Schluss kommen, beim SC liegt ein Fluch über der Champions League, in der ja längst nicht mehr nur Champions, also Meister, mitspielen dürfen.

3. Gefühlte Gerechtigkeit: Der Fußball ist – wie das richtige Leben – nicht immer gerecht. Wenn es aber wenigstens eine gefühlte Gerechtigkeit gibt, dann darf der SC Freiburg die Saison nicht vor Eintracht Frankfurt abschließen. Nur an sieben Spieltagen lag der Sportclub auf einem Champions-League-Platz, die Eintracht dagegen seit dem neunten Spieltag durchgängig, also bisher 25 Mal. Wer hat es also mehr verdient? Ganz klar, die oft als launische Diva vom Main verschriene Eintracht.

4. Kult und Novize: Die beiden Kult-Trainer Volker Finke und Christian Streich haben Tolles erreicht mit ihren SC-Teams, für die europäische Königsklasse hat es aber nie gereicht. Und jetzt kommt der Novize Julian Schuster daher, schafft’s im ersten Jahr und wird damit sofort auch ein Kult-Coach? Kann doch nicht sein! Denn wie sagte Christian Streich einmal: "Ich empfinde nicht, dass ich ein Kulttrainer bin. Kult ist jemand, der ewig lang schon irgendwas macht. De Who und Jimi Hendrix vielleicht." Nach der Logik geht Julian Schuster und Champions League gar nicht.

5. Die Elfmeterschwäche: Beim 2:1-Sieg zuletzt in Kiel erhielt der SC Freiburg nach einem vermeintlichen Foulspiel keinen Elfmeter, sondern einen Einwurf. Zum Glück. Denn aus dem Einwurf resultierte der Ausgleich zum 1:1. Von den letzten acht Pflichtspiel-Elfmetern verwandelte der SC hingegen nur einen einzigen (Vincenzo Grifo im Oktober 2024 beim DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV). In der Bundesliga waren es saisonübergreifend sechs Strafstöße in Folge ohne Treffer. Den Rekord hält Borussia Dortmund mit sieben. Immerhin: Ein Elfmeterschießen im Punktspiel-Finale gegen Frankfurt ist ausgeschlossen.

Schlagworte: Julian Schuster, Christian Streich, Lucas Höler

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