"Sein Geist ist noch da"
BZ-INTERVIEW mit Karl Leister, der bei den Berliner Philharmonikern drei Jahrzehnte lang unter Herbert von Karajan Soloklarinette spielte .
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arl Leister, geboren 1937 in Wilhelmshaven, war von 1959 bis 1993 Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker. Und: Er war nicht weniger als 30 Jahre lang der Klarinettist Herbert von Karajans. Über den Dirigenten, dessen Musizieren und nicht zuletzt auch über den Menschen Karajan unterhielt sich Johannes Adam mit dem in Berlin-Dahlem lebenden renommierten Künstler.
KBZ: Herr Leister, Sie sehen in Herbert von Karajan Ihren "Vater in der Musik". War er streng?
Karl Leister: Er war ein fordernder, aber auch ein lobender Vater. Er hat die Dinge gefordert, die er realisieren wollte in der Musik, und hat sie dann in den Proben immer wieder in die Richtung zu bringen versucht, in der seine Vorstellung war. Er hat den jungen Leuten – und ich war ja damals sehr jung – Mut zugesprochen, die Dinge dann auch zu riskieren und zu einem Erfolg zu kommen. Man wurde motiviert.
BZ: Und Karajan hat vermutlich viel gefordert . . .
Leister: Ja. Das finde ich wunderbar, so ...
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