Julia Klöckner
Selten intellektuell und kommunikativ
Hermann Greve (Riehen)
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Ja, bisher ist die Begeisterung über Julia Klöckner als Bundestagspräsidentin überschaubar. Aber aus unterschiedlichen Gründen. Der Ärger von Linken und Grünen, dass die schon zu Merkelzeiten vorherrschende links-grüne Diskurshegemonie vorerst zu Ende ist, der war zu erwarten. Aber was fehlt konservativen Kreisen? Sie müssten doch begrüßen, dass zum Beispiel nur noch einmal im Jahr die Regenbogenflagge auf dem Bundestag gehisst wird (am 17. Mai ). Oder dass Klöckner ein Medium wie Nius (eher weit rechts) prinzipiell gleichsetzt mit der taz (eher weit links), und damit rechts-konservative Meinungen in das Spektrum der demokratischen Auseinandersetzung zurückholt.
Konservative Kreise bedauern, dass die CDU keine intellektuell und kommunikativ überzeugendere Person als Klöckner für das Bundestagspräsidium gefunden hat. Aber unsere Nachkriegsgeschichte zeigt, wie selten intellektuell UND kommunikativ überragende Persönlichkeiten in höchste Ämter gelangten: Richard von Weizsäcker und Joachim Gauck, Konrad Adenauer und Helmut Schmidt, und unter Klöckners Amtsvorgängern Rita Süssmuth und Norbert Lammert. Es gab aber so viel mehr Amtsinhaber: Eher weniger überzeugende "normale" Persönlichkeiten in höchsten Ämtern sind eben der Normalfall – und das muss man nicht bedauern. Bedauerlich ist, dass der Kreis der Kandidaten von vorneherein begrenzt war. Hermann Greve, Riehen