Späte Rückkehr in die Heimat
Der Oberrieder Emil Kreutz war achteinhalb Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft – seine Erlebnisse prägen ihn bis heute.
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OBERRIED. Der 29. November 1953 war ein Sonntag. Die Messe war schon vorbei, als die Kirchenglocken erneut läuteten. Eine große Menschenmenge versammelte sich auf dem Kirchplatz. "Manche ließen sogar das Mittagessen im Stich", notierte die Badische Zeitung in der folgende Woche. Emil Kreutz war auf dem Weg nach Oberried. Nach achteinhalb Jahren kehrte er in seine Heimat zurück. Lange Jahre der russischen Gefangenschaft gingen für den letzten Oberrieder Kriegsheimkehrer damit zu Ende.
Im März 1945 war Emil Kreutz zuletzt in Oberried gewesen. Der Soldat der Wehrmacht hatte damals Genesungsurlaub. Einige raunten, der Krieg sei bald vorbei, er solle in Oberried bleiben. Doch "aus Pflichtbewusstsein und Angst" vor einer Hinrichtung, die Fahnenflüchtigen drohte, ging er zurück in den Krieg. Seine Heimat sollte er lange Zeit nicht wieder sehen.In den letzten Tagen des Krieges war der heute 87-jährige in Österreich eingesetzt. Bei Linz wurde er mit 20 000 Soldaten von ...