Spiel mit Licht und Schatten
Astrid Graf-Noha präsentiert im Keramikmuseum Staufen ihre formschönen Werke. Ihr Markenzeichen: Erdfarben und zweifarbige Schälchen. Bis Juli zeigt die Schweizer Künstlerin ihre Exponate.
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Der Vorsitzende des Förderkreises Keramikmuseum, Elmar Bernauer, wies in seiner Begrüßung hin auf die Internationalität der Ausstellungen, die das Museum auszeichnen. Landrat Christian Ante bezeichnete Staufen in seiner Ansprache als "inoffizielle Kulturhauptstadt" des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald. Er sei begeistert von Struktur und Aufbau des Keramikmuseums und lobte in diesem Zusammenhang die ehrenamtliche Arbeit des Förderkreises des Museums. Die Kooperation von "Land, Landkreis, Stadt und Zivilgesellschaft" sei wichtig für die Erhaltung dieser Kultur angesichts finanzieller Herausforderungen.
Im Rahmen eines Gedankenaustauschs mit Astrid Graf-Noha erläuterte Brigitte von Savigny das Schaffen der Keramikerin, die ihre Werkstatt im schweizerischen Uster hat. Schon während ihrer Schulzeit in Königstein bei Frankfurt am Main entdeckte die Künstlerin ihre Leidenschaft für die Keramik. Doch erst nach dem Architekturstudium in Kaiserslautern fiel die Entscheidung für die künstlerische Laufbahn als Keramikerin. Initialzündungen dazu erhielt sie immer wieder durch Menschen, die sie begeistert haben, wie Gerhard Rumpf, Professor für Material, Form und Farbe an der Universität Kaiserslautern, und Meinrad Holenstein, bei dem sie Töpferkurse besucht hatte, erläuterte Graf-Noha.
Auch der charismatische Mathies Schwarze, Gründer einer im Sinne des Bauhauses operierenden Keramikschule in Oeschgen im Fricktal, sei ein Glücksfall für ihr Schaffen gewesen, so die Künstlerin. Von ihm erlernte sie den sogenannten Westerwälder Zugriff, bei dem man auf effiziente Weise den Ton mit dem Daumen in die Höhe schiebt. Eine ausgesprochene Leidenschaft hat Astrid Graf-Noha für Engoben, also besondere Begussmassen zur Färbung oder Beschichtung von Keramik. Sie bestehen aus einem Gemisch aus Tonmehlen, Oxiden und Farbkörpern. Dazu hat sie Versuchsanordnungen mit einigen Serien von Schälchen und Bechern mit schönem Außendekor durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen wunderbare Erdfarben, wie einige Exemplare in der Ausstellung beweisen.
Das Markenzeichen von Astrid Graf-Nohas Arbeiten sind zweifarbige Schälchen, die in eine dunkle und eine helle Seite geteilt sind. Die matten, erdfarbenen Töne, so die Künstlerin, erzeugten eine nuancenreiche Farbigkeit: Grau, Terrakotta, Siena und Elfenbein sind nur einige Beispiele in der Vielfalt der Exponate.
Gefragt nach ihren Skizzenbüchern äußerte die Künstlerin, dass sie in ihrer Werkstatt viel skizziere und zuerst die Proportionen auf Papier bringe, bevor die Arbeit an der Töpferscheibe beginne. Das "keramische Spiel mit Licht und Schatten, Form und Farbe, Innen und Außen" sei für sie zu einer wahren Leidenschaft geworden. 30 Exponate – Vasen und Schalen, dazu eine Skizze – sind im Museum zu bewundern.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von dem Freiburger Cellisten Philipp Schiemenz mit Stücken des Barockmeisters Domenico Gabrieli und des zeitgenössischen Komponisten Arno Schreier.