Spurensuche im Wald
Förster Klaus Echle gibt Tipps, damit Walddetektive auch im Sommer ermitteln können.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
ierspuren finden? Kein Problem, zumindest nicht im Winter. Rehe, Wildschweine, Füchse, Vögel: Wenn es frisch geschneit hat, lassen alle ihre Abdrücke im Schnee. Doch auch im Sommer können Walddetektive auf Spurensuche gehen. Wie das geht, erklärt Klaus Echle.
Klaus Echle ist jeden Tag im Wald. Detektiv ist er zwar nicht, aber Förster. Deshalb kennt er alle Spuren der Tiere. Sein Tipp Nummer eins: "Augen und Ohren offen halten." Das mit den Ohren ist einfach: Auf einen Baumstamm setzen und die Augen schließen. Haben die Vögel vorher auch schon gesungen?
Am Waldrand heißt es dann Augen auf. "Ich sehe was", ruft Klaus Echle. Zwischen den Ästen hängt gut getarnt ein grüner Ball aus Moos und Blättern. Vorsichtig greift der Förster ihn. Ein leeres Vogelnest! "Von einem Zaunkönig." Viel Arbeit war das für den kleinen Vogel, bis es gebaut war. "Ich müsste meiner Frau einen Wolkenkratzer bauen", weiß der Förster.
Sein nächster Tipp für Walddetektive: An einem Baumstamm nach oben blicken. Tatsächlich! Dort sind Löcher, so groß wie Tennisbälle. Wer hat die gemacht? "Ein Specht, der baut seine Höhle in den Baumstamm", erklärt Klaus Echle. Deshalb sagt man auch Zimmermann des Waldes. Oft baut er mehrere Wohnungen, in die dann andere Tiere einziehen: Bienen, Fledermäuse, Siebenschläfer.
Weiter geht es auf dem Waldweg. Plötzlich hält Klaus Echle an. "Wer war denn das?", fragt er und zeigt auf den Waldboden. Dort liegen viele grüne Konfetti. Sie sind nicht aus Papier, sondern Schuppen von Tannenzapfen. Doch wer war der Täter? "Ein Eichhörnchen", erklärt der Förster. Um an die leckeren Samen im Zapfen zu kommen, muss es alle Schuppen abreißen. Kombiniere: Wo Schuppen liegen, hatte ein Eichhörnchen Hunger.
Tiefer im Wald liegt ein Baumstamm. Er ist tot, stellt Klaus Echle fest, und eine Wohnung für viele Tiere. "Wer genau hinschaut, kann Fraßspuren finden." Stimmt! Im Holz sieht man auch ohne Lupe kleine Gänge, kreuz und quer. Doch wo steckt der Verdächtige? Wer vorsichtig die Rinde anhebt, findet vielleicht einen weißen Wurm. "Das ist eine Larve, aus ihr wird ein Bockkäfer", erklärt Klaus Echle. Noch ein Tipp: Sprühflasche mitnehmen. Damit macht der Förster unsichtbare Spinnennetze sichtbar. An Stämmen oder in Büschen feinen Wasserstaub sprühen, so einfach geht das.
Und zum Schluss kommt der wichtigste Tipp: Wann ist die beste Ermittlungszeit für Walddetektive? "Immer! Nachts eben mit einer Taschenlampe", sagt Klaus Echle. Dann geht es auf Fledermaussuche.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ