Manfred Kreutz, Bürgermeister von St. Märgen, fürchtet seit Jahren, vergiftet zu werden. Beweisen lässt sich das nicht. Eine Spurensuche in der beschaulichen Gemeinde im Hochschwarzwald.
Enge, kurvige Straßen führen vom Tal hinauf nach St. Märgen. Schon von weitem sind die Kirchtürme der 1900-Einwohner-Gemeinde zu sehen. Im Frühjahr, wenn die Wiesen im Schwarzwald blühen, ist es auf fast 900 Metern Höhe besonders schön. Stressgeplagte Städter aus dem nahen Freiburg, Wanderer und Touristen zieht es dann dorthin. Beschaulich und traditionsbewusst geht es dort zu.
Manfred Kreutz sieht erschöpft aus an diesem Nachmittag im St. Märgener Rathaus. Mit einem elektronischen Armband entriegelt er ein Schloss in der Tür eines kleinen Arbeitszimmers. Dann nimmt der Rathauschef hinter einem schlichten Schreibtisch Platz. Eigentlich ist es das Büro der Inklusionsbeauftragten. Es sei inzwischen sein Ersatzbüro, sagt der Bürgermeister. In seinem richtigen Arbeitszimmer sei er ...