Stabilisierung und Selbstständigkeit

BZ-SERIE: Wie unbegleitete minderjährige Ausländer im Hochschwarzwald aufgenommen und betreut worden sind.
. Mit ihrem Ausspruch "Wir schaffen das" hat Angela Merkel auf dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise für eine neue Willkommenskultur in Deutschland plädiert. Auch in den Hochschwarzwald kamen viele Flüchtlinge. Wie geht es ihnen heute, wie haben sich Helferkreise ins Zeug gelegt, wie haben sich die Zahlen in den Gemeinden entwickelt? In einer kleinen Serie wirft die BZ einen Blick zurück, in Gegenwart und Zukunft. Heute: die Bilanz zweier Betreuungseinrichtungen, in denen unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) untergebracht wurden.
Ingrid Thalmaier von Timeout weiß, dass es vielfältige Motive für das Verlassen der Herkunftsländer gab: "Krieg, drohende Zwangsrekrutierung als Kindersoldat, drohende Zwangsheirat oder Genitalverstümmelung. Oftmals wurden die Familien, die sich gemeinsam auf den Weg machten, voneinander getrennt. Nicht wenige UMA kamen hochtraumatisiert hier an, weil sie Opfer von Gewalt, Missbrauch und Armut waren." Im Herbst 2015 habe Timeout begonnen, UMA aus Algerien, Afghanistan, Elfenbeinküste, Gambia, Kosovo und Somalia zunächst kurzfristig in bestehende Wohngruppen aufzunehmen. Im April 2016 sei die stationäre Jugendhilfe in Neustadt für zwölf männliche UMA eröffnet worden. "Ab 2018 konnten wir betreutes Jugendwohnen anbieten, 2019 zogen die ersten Jugendlichen in eigene Wohnungen um", sagt Thalmaier. "Das Wichtigste zu Beginn der Betreuung war die Vermittlung von Sicherheit, ebenso die Unterstützung bei ...