Gemeinderat Lahr
Stadt Lahr will eine neue Notunterkunft für Obdachlose anmieten
Neben der Erhöhung der Gebühren für Kitas und Schulessen stehen weitere Themen auf der Tagesordnung des Gemeinderats am Montag, 23. Juni. Unter anderem die Anmietung eines Gebäudes für Obdachlose.
So, 22. Jun 2025, 18:00 Uhr
Lahr
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Obdachlosenunterkunft
Die Stadtverwaltung will in der Biermannstraße 1/1 ein Gebäude als Obdachlosenunterkunft anmieten (die BZ hat bereits berichtet, online nachzulesen unter mehr.bz/0506unterkunft). Grund ist der bis 2027 bevorstehende Abbruch des Gebäudes Amelia-Earhart-Straße 16, das derzeit als Notunterkunft für (unfreiwillig) wohnungs- und obdachlose Frauen und Paare dient.
Beide Personenkreise – etwa 30 Menschen - könnten in der Biermannstraße 1/1 in direkter Nachbarschaft der bestehenden städtischen Notunterkunft untergebracht werden, das Gebäude ist laut Stadtverwaltung dafür geeignet. Männliche Einzelpersonen seien nicht vorgesehen. Deren Unterbringung könne derzeit über die Biermannstraße 3 und Karl-Kammer-Straße 4/2 erfolgen. Über die Höhe der Miete sagt die Vorlage nichts aus, die entsprechenden Stellen des Vertrags wurden geschwärzt. Nach Auskunft der Stadt soll der Umzug schon Anfang Oktober erfolgen.
Zentrales Wärmenetz
Der Energieversorger Badenova Wärme-Plus plant ab Ende 2025 den Ausbau des zentralen Wärmenetzes von der Lotzbeckstraße über die Eichrodtstraße, Schillerstraße bis zum Rathausplatz. Die Stadtverwaltung will die Gelegenheit nutzen, um die Gebäude Rathaus 1 sowie Musikschule an das Wärmenetz anzuschließen. Der Grund sind die überalterten Heizungsanlagen. Die Anlage im Rathaus-Nordflügel versorgt den gesamten Gebäudekomplex (Hauptgebäude, Nordflügel mit Bürgerbüro, Südflügel und Feuerwehr) am Rathausplatz. Die Anlage ist laut der Vorlage 26 Jahre alt und muss ersetzt werden. Ein Heizungskessel sei bereits nicht mehr reparabel, der zweite Heizungskessel falle immer öfter aus und reiche bei anhaltenden Minustemperaturen nicht aus, um die Gebäude ausreichend zu beheizen. Die Heizungsanlage in der Musikschule ist 23 Jahre alt und ebenfalls "zeitnah sanierungsbedürftig", schreibt die Stadtverwaltung. Sie versorgt Musikschule, Eichrodtschule und Eichrodtturnhalle. Einer der beiden Heizungskessel sei sehr störanfällig und schon mehrfach ausgefallen.
Durch den Anschluss an das Fernwärmenetz entfallen die Kosten für die Sanierung und die Investition in eine neue Heizungsanlage, heißt es in der Vorlage. Außerdem werde die Betriebssicherheit erhöht und laufende, nicht unerhebliche Kosten für Wartung, Reparatur und Instandsetzung fielen weg. Die Kosten für die Anschlüsse betragen laut dem Angebot der Badenova für die Musikschule 186.023 Euro brutto, für das Rathaus 170.707 Euro brutto. Die Kosten für Tiefbau, Material und Technik für das Rathaus betragen zusätzlich 266.500 Euro brutto.
Kulturhaushalt
Kulturveranstaltungen benötigen bei der Planung eine Vorlaufzeit, gerade im Hinblick auf die frühzeitige Verpflichtung von Künstlerinnen und Künstlern. Das Kulturamt beantragt deshalb die Freigabe einzelner Etats für das Kulturprogramm 2026/27 und das Haushaltsjahr 2027. Das ist gängige Praxis. In der Vorlage für den Gemeinderat wird schon deutlich, wo im Kulturetat Geld eingespart werden soll. Beim Veranstaltungsprogramm sind es 22.500 Euro weniger gegenüber 2024. Für Kunstausstellungen, die Kunstvisite und "Kunst in die Stadt", die nur noch alle zwei Jahre stattfindet, sind es 3000 Euro weniger. Bei der Puppenparade soll der Zuschuss weiterhin 14.900 Euro betragen. Ganz wegfallen wird bis auf Weiteres der Kultursommer "Sternschnuppen", was eine Einsparung von 8.500 Euro bedeutet. Der Kultursommer war aber keine eigenständige Veranstaltungsreihe, sondern hat bestehende Angebote in einem Programmheft gebündelt. Außerdem wurde jährlich ein Projektpreis in Höhe von 2000 Euro vergeben.
Die öffentliche Sitzung des Gemeinderats am Montag, 23. Juni, beginnt um 17.30 Uhr im großen Sitzungssaal im Rathaus 2. Weitere Themen sind die Wahl des oder der Verbandsvorsitzenden des Zweckverbands Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr, und die Besetzung der beratenden Ausschüsse und sonstige Gremien mit sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohnern.