5 Tipps
Sternschnuppen in Südbaden: So sehen Sie möglichst viele Perseiden rund um Freiburg und im Schwarzwald
In den Nächten rund um den 12. August können aufmerksame Sternengucker besonders viele Sternschnuppen – die Perseiden – am Nachthimmel sehen. Fünf Tipps, wo und wie das am besten gelingt.
Sidney-Marie Schiefer & dpa
Di, 5. Aug 2025, 12:00 Uhr
Freiburg
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Die Tage um den 12. August haben Sterngucker fest im Kalender markiert. Dann sind die Sternschnuppen der Perseiden zu beobachten – gutes Wetter vorausgesetzt. Zudem sollte die Umgebung in Dunkelheit getaucht sein – also ohne künstliche Lichteinflüsse von Städten, Industrieanlagen oder großen Verkehrsadern. Das ist in diesem Jahr besonders wichtig, denn der Vollmond wird zu dieser Zeit ohnehin für viel ungewünschtes Licht sorgen. Nicht vergessen: warme Kleidung, denn auch im August wird es in der Nacht oft sehr frisch. Aber wo sind die Sternschnuppen besonders gut zu sehen?
Die Sternenfreunde Breisgau schauen gerne auf dem Schauinsland in den Nachthimmel. An der Sternwarte haben sie optimale Bedingungen, um Sternschnuppen zu sehen und zu fotografieren. Hartwig Nahme, Mitglied des Vereins und Physiker, hat beim letzten Perseiden einmal vom Tuniberg und einmal vom Feldberg aus betrachten. Die Sternschnuppen haben ihren Namen vom Sternbild Perseus. "Es scheint, als würden sie aus diesem Sternbild herausfallen", so Nahme. Aber wo befindet sich das Sternenbild am Himmel, und was gilt es bei der Suche nach den Sternschnuppen noch zu beachten? Nahme gibt fünf Tipps.
1. Den richtigen Zeitpunkt abwarten
Anfang August ist wie in den vergangenen Jahren der richtige Zeitpunkt, um die Picknickdecke einzupacken und ein romantisches Date zu planen. Einmal jährlich, immer ungefähr um die gleiche Zeit, kreuzt die Erde die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle – mit Taylor Swift habe der Name nichts zu tun, scherzt Nahme. Dann dringen die Staubkörner, die sich aus dem Schweif des Kometen lösen in die Erdatmosphäre ein und werden so als Sternschnuppen sichtbar werden.

2. Ab in die Dunkelheit im Schwarzwald: Schauinsland, Feldberg, Tuniberg oder Kandel
"Abseits der Stadt sind die Sternschnuppen deutlich besser zu sehen", sagt Nahme und wirbt damit für einen Ausflug in den Landkreis oder in den Stadtrand. Auf dem Tuniberg oder auf dem Schauinsland wird es richtig dunkel, das Licht des Freiburger Nachtlebens liegt unter den Sternenguckern – dann lohne sich der Blick in den Sternenhimmel besonders. Auf dem Schauinsland rücken Sterngucker auch gerne mal mit Stühlen und Mahlzeiten an. Allein ist man dort also eher nicht. Parken kann man an der Bergstation der Schauinslandbahn, die ab 17 Uhr nicht mehr in Betrieb ist.
Auch auf anderen Höhen des Schwarzwaldes versammeln sich die Sterne-Fans. So beispielsweise auf dem Feldberg auf 1.493 Metern Höhe. Am 16. August hat der Turm zu einer Sternschnuppennacht bis 22 Uhr geöffnet – die Sternenfreunde Breisgau erklären den Besuchern dann, was am Himmelszelt zu sehen ist. Aufgrund von behördlichen Bestimmungen darf sich im Feldbergturm nur eine gewisse Anzahl Menschen zur gleichen Zeit aufhalten. Daher kann es zu Wartezeiten kommen. Mit dem Event-Ticket für 23 Euro – inklusive Feldbergbahn - ist ein mehrmaliger Turmeintritt während der Veranstaltung möglich.

Ruhiger ist es vermutlich auf dem Kandel, dem Hausberg von Waldkirch, nördlich von Freiburg. In 1.240 Meter Höhe kann man an der Pass-Straße parken. Von dort geht es zu Fuß zum nahen Aussichtspunkt auf dem Gipfel. Aber es müsse gar nicht unbedingt ein Berg sein, sagt Nahme. Wichtig sei nur, dass die Umgebung dunkel und der Blick in den Himmel unverbaut ist.
3. In die richtige Richtung schauen
"Das Sternbild Perseus steht relativ weit im Nordosten", erklärt Nahme. Ab 22 Uhr stehe dieses dann so weit über dem Horizont, dass man die Sternschnuppen, die aus dem Sternbild kommend über den Himmel fliegen, gut sehen kann. Aber auch am restlichen Himmel sind die Sternschnuppen gut zu sehen. Nahme erklärt: "Wenn man in Richtung Sternbild Perseus blickt, sind die Spuren recht kurz, da die Sternschnuppen direkt auf einen zufliegen. Bei der Blickrichtung nach Südosten fliegen sie am Beobachter vorbei, und erscheinen daher wesentlich länger. Das hat etwas mit der Perspektive zu tun."
Die Sternfreunde Breisgau beobachten Galaxien, Sterne und Kometen aus Leidenschaft. Der Verein betreibt auf dem Schauinsland eine Sternwarte. Die Mitglieder organisieren Vorträge und Führungen. Regelmäßig finden Vereinsabende statt. In klaren Nächten richten die Mitglieder auf dem Schauinsland ihre Teleskope und Kameraobjektive in den Himmel, fachsimpeln über ihre Ausrüstung und die Astronomie. Die Bedingungen auf dem Schauinsland sind gut, denn es gibt kaum Lichtverschmutzung.
4. Kamera einschalten und genießen
Genießen oder fotografieren? Vor dieser Frage stehen die Sternenfreunde Breisgau regelmäßig. Nahme hat eine gute Lösung gefunden. Er stellt die Kamera auf ein Stativ und die Serienaufnahme ein, er selbst kann dann in Ruhe in den Himmel schauen. "Einmal bin ich auch ins Bett gegangen und hatte dann morgens ganz tolle Bilder auf der Kamera." Doch die Sternschnuppen mit der Kamera einzufangen ist gar nicht so leicht. "Wer erst abdrückt, wenn er die Sternschnuppe sieht, der ist zu spät dran", weiß der Experte. Nahme empfiehlt, verschiedene Kameraeinstellungen anzuprobieren. Und er rät Startern, eine hohe Empfindlichkeit und eine Belichtungszeit von wenigen Sekunden einzustellen.
Sternschnuppen: So fotografiert man sie richtig
5. Die anderen Sternbilder nicht übersehen
Aktuell sind am Nachthimmel auch die Sommersternbilder zu sehen. "Das Sommerdreieck mit den Sternbildern Schwan, Leier und Adler sollte man sich anschauen", so Nahme. Diese Sternbilder seien in einer dunklen Nacht gut zu erkennen und sehr beeindruckend. Die Leier, die nach dem gleichnamigen Musikinstrument benannt ist, finde man am Himmel leicht. "Wenn sie abends um 11 Uhr genau senkrecht nach oben schauen, dann sehen sie einen der hellsten Sterne am Himmel, die Wega, und das ist der Hauptstern aus dem Sternbild Leier", erklärt er. Und eine Handbreit weiter links erkenne man das Sternbild Schwan, das aussehe wie ein fliegender Schwan von unten.