Fußball
Stimmungsdämpfer bei hoffnungsfrohen Schwaben – Demirovic verletzt
In nur drei Wochen hat sich der Wind beim VfB Stuttgart gefühlt komplett gedreht. Doch das Aus von Stürmer Demirovic bereitet neue Sorgen. Wie stark ist das Team wirklich?
dpa & BZ-Redaktion
Mo, 6. Okt 2025, 17:16 Uhr
1. Bundesliga
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Dem Stolperstart folgte der Zwischensprint – und dann eine Hiobsbotschaft. Mit drei Siegen in Serie hat sich der VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga auf den vierten Tabellenplatz vorgeschoben. Champions-League-Träume statt Krisengerede? Ganz so schnell geht's nicht.
Die Tendenz sei eine "sehr, sehr gute", sagte Sportdirektor Christian Gentner nach dem 1:0 gegen den 1. FC Heidenheim am Sonntag. Doch kaum hatte die Länderspielpause begonnen, gab's einen Dämpfer. Stürmer Ermedin Demirovic wird dem VfB verletzungsbedingt wohl mehrere Wochen fehlen. Bei dem 27-Jährigen, der von 2020 bis 2022 beim SC Freiburg gespielt hatte, wurde eine beginnende Fraktur der Fußwurzel diagnostiziert. Sein Ausfall könnte den DFB-Pokalsieger empfindlich treffen.
Dabei ist die Stimmung in Bad Cannstatt doch gerade erst wieder eine ganz andere als vor drei Wochen. Die Kritik nach der damaligen 1:3-Niederlage am dritten Spieltag im Landesduell beim zuvor punktlosen Sportclub Freiburg sei weitgehend berechtigt gewesen, meinte Gentner. Mitunter sei die Situation aber auch zu negativ gesehen worden, so der ehemalige Profikicker. Und das ist nicht die einzige Erkenntnis, die sie in Stuttgart haben.
Die schweren Brocken kommen erst
Zwölf Punkte nach sechs Spieltagen – in den vergangenen fünf Jahren waren es zu diesem Zeitpunkt nur einmal mehr: in der Vizemeister-Saison 2023/24 (15). Vor allem die Heimbilanz der Stuttgarter in der Liga kann sich sehen lassen: Drei Spiele, drei Siege, kein Gegentor. Aber: Der VfB hat auch noch gegen kein absolutes Top-Team gespielt. Die warten im November und Dezember. Am 9. und 11. Spieltag stehen schwierige Auswärtspartien bei RB Leipzig und Borussia Dortmund an. Am 13. Spieltag ist Meister FC Bayern München zu Gast.
Nach dem Wechsel von Nick Woltemade zum englischen Premier-League-Club Newcastle United und der Verletzung von Deniz Undav hatte Demirovic seinen Posten im Angriff zuletzt mehr oder weniger zementiert. War er trotz seiner 15 Liga-Tore in der Vorsaison oft noch Stürmer Nummer drei, lief der bosnische Nationalspieler in den vergangenen Wochen mitunter sogar als Kapitän auf.
Fünf Pflichtspieltreffer stehen für Demirovic bisher zu Buche, in allen Partien gehörte er zur Startelf – mit Ausnahme des 1:2 im Supercup gegen die Bayern, bei dem Woltemade und Undav noch auf dem Rasen standen. Der am Knie verletzte Undav wird nach der Länderspielpause zurückerwartet – angesichts der bitteren Diagnose bei Demirovic womöglich gerade zur rechten Zeit.
El Khannouss ist eine sofortige Hilfe
Neuzugang Bilal El Khannouss brauchte so gut wie keine Eingewöhnungszeit beim VfB. "Technisch sehr, sehr gesegnet" sei er, lobte Sportdirektor Gentner nach dem Sieg gegen Heidenheim. Mit einem präzisen Flachschuss hatte der 21-Jährige die Partie entschieden. "Instinkt" sei das gewesen, sagte der Profi nach seinem bereits dritten Pflichtspieltreffer für die Stuttgarter selbst. Die Leihgabe von Leicester City soll beim VfB für die kreativen Momente sorgen, die zuvor der nach Saudi-Arabien abgewanderte Enzo Millot kreiert hatte.
Im Liga-Spiel gegen den FC St. Pauli (2:0) und in den bisherigen zwei Europa-League-Partien musste Atakan Karazor auf der Bank Platz nehmen. Wird der Kapitän vom Dauerbrenner zum Edelreservisten? Gegen Heidenheim kehrte der 28-Jährige in die Startelf zurück. Fest steht aber: Anders als bei Nebenmann Angelo Stiller, der am Sonntag erst eingewechselt wurde, traf Karazor die Rotation weniger aus Belastungs- als aus Leistungsgründen.