Account/Login

Freiburg

Suchhunde in Aktion: Wie birgt man Tote aus dem See?

Simone Lutz
  • So, 27. April 2014, 20:19 Uhr
    Freiburg

     

Zwar galt es, nur eine Jogginghose und keinen Toten zu bergen. Aber die Hunde der Suchhundestaffel Freiburg waren bei der Übung mit Eifer dabei. Ihr wichtigstes Utensil: die Nase.

Rettet Menschenleben mit ihrer feinen Nase: Mischlingshündin Frieda im Einsatz Foto: Michael Bamberger
1/3

Supernasen in Aktion: Zum Internationalen Tag des Rettungshundes zeigten die Suchhunde der Suchhundestaffel Freiburg, ihre Hundeführerinnen und -führer sowie die Rettungstaucher der Tauchergruppe Pinguin, wie man einen Toten aus dem See birgt. Bei diesem Einsatz war’s glücklicherweise nur eine pinkfarbene Jogginghose, die geborgen werden musste.

Xenia und Frieda waren die Sonntagnachmittagsattraktion am Dietenbachsee. Die neunjährige und die dreijährige Mischlingshündin kreuzten mit ihren Hundeführern Janos Reiberg und Melanie Avlar in einem Rettungsboot über den Dietenbachsee. Die Suchhundestaffel wollte mit ihrer kleinen Vorführung für ihre ehrenamtliche Arbeit werben und zeigen, was sie beim Rettungseinsatz so alles leistet.

"Wir simulieren hier folgendes: Jemand wird seit zwei Tagen vermisst und könnte im See liegen", erklärt Hundeausbilderin Julia Reisen. Am Freitag Abend hatte Axel Gerber, Einsatzleiter bei den Rettungstauchern, eine pinkfarbene Jogginghose mit einem Gewicht im See versenkt. Deren Geruch sollen die Hunde orten und damit den Tauchern anzeigen, wo sie suchen sollen. "Hunde haben eine Supernase", sagt Reisen, "Geruch in bis zu 40 Metern Tiefe ist für sie überhaupt kein Problem."

Wo soll mit der Suche angefangen werden?

Zuerst darf Xenia ins Rettungsboot. Das fährt wie abgezirkelt kreuz und quer über den See. Immer, wenn Xenia die Jogginghose riecht, bellt sie – verfliegt der Geruch, hört sie auf. Wenn sie bellt, drückt Janos Reiberg auf sein Navigationssystem GPS und markiert so die Stelle. Das gleiche machen Frieda und ihre Hundeführerin Melanie Avlar bei der nächsten Fahrt. Im Vergleich der Computerdaten können die Hundeführer den Rettungstauchern dann ziemlich genau sagen, wo sie ins Wasser steigen müssen: Das kriegen die Fachleute meist auf 20 Meter genau hin.

"Mitten im See tauchen wir vom Rettungsboot aus", erklärt Taucheinsatzleiter Gerber, "bis zu 30 Meter kann man’s mit Leine vom Land aus machen." Zwei bis drei Einsätze pro Jahr haben die Rettungstaucher, die Rettungshundeführer sind öfter unterwegs. Sie suchen mit ihren Hunden nämlich nicht nur im Wasser, sondern auch in der Fläche – etwa im Wald, wenn jemand vermisst wird – oder in Trümmern.

Auf dem Wasser professionell, an Land verspielt

Xenia und Frieda jedenfalls machen ihre Sache gut, trotz des recht starken Windes am Sonntag. Wieder an Land, lassen sie sich von den Nachmittagsspaziergänger bewundern ("der ist ja so klein"), und auf dem Wasser bleiben sie vorbildlich professionell – trotz unbeeindruckter Schwimmer, die an diesem wechselhaften Sonntag ihre Runden im See ziehen.

Mehr zum Thema:

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 28. April 2014: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel