Ein Wintertag um 1900

Bislang unbekannte Aufnahme der Freiburger Synagoge um 1900 entdeckt

Schon zu Lebzeiten wurde Hermann Dischler als Schneemaler berühmt. Einst hatte der gebürtige Freiburger sein Atelier im Stühlinger. Um 1900 fotografierte er die Freiburger Synagoge.  

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Freiburger Synagoge um 1900  | Foto: Hermann Dischler/ Kreisarchiv La
Freiburger Synagoge um 1900 Foto: Hermann Dischler/ Kreisarchiv La

Ein Dienstmann nähert sich, er friert, die Hände in den Hosentaschen; vier Mädchen spielen vergnügt auf der verschneiten Werderstraße (heute Werderring). Der Fokus des Fotografen gilt jedoch dem Gebäude im Hintergrund: Freiburgs Synagoge, erbaut um 1869. Was die Mädchen und der Dienstmann auf der Aufnahme von 1900 wohl nicht wissen: Der Fotograf ist der bekannte Freiburger "Schneemaler" Hermann Dischler (1866-1935). Die Aufnahme der Synagoge wurde nun bei Sichtung seines Fotonachlasses im Kreisarchiv Breisgau-Hochschwarzwald vor wenigen Wochen vom dortigen Archivar wiederentdeckt. Was die am 9. November 1938 zu Frauen herangewachsenen Mädchen wohl dachten, als Nationalsozialisten die Synagoge niederbrannten? Erinnerten sie sich an jenen unbeschwerten Wintertag um 1900, als die Synagoge, als Jüdinnen und Juden noch wie selbstverständlich zur Stadt gehörten?

Pogormnacht

Zum Gedenken an den 87. Jahrestag der Reichspogromnacht veranstaltet die Israelitische Gemeinde am Sonntag, 9. November, zusätzlich zu der Aufführung der Methusalems, um 11 Uhr eine musikalische Matinée mit yiddishen und hebräischen Liedern und Synagogen-Werken. Es musizieren Bernd Grußendorf am Klavier und Kantor Moshe Haas als Tenor. Im Anschluss, 13 Uhr, spricht Julia Bernstein, Professorin an der Uni Frankfurt, über "Herausforderungen, die die Auseinandersetzung mit Antisemitismus schwer machen". Beide Veranstaltungen finden in der Neuen Synagoge, Engelstraße 1, statt. Anmeldung bei [email protected]. Spenden erbeten.

Schlagworte: Hermann Dischler, Julia Bernstein, Bernd Grußendorf

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