Pforzheim
Justizopfer Harry Wörz erhebt Vorwürfe gegen Polizei

Harry Wörz ist viereinhalb Jahre zu Unrecht im Gefängnis gesessen. Er fordert, dass die Ermittlungen zum versuchten Totschlag an seiner Ex-Frau fortgesetzt werden.
War es das? Ist das nun der Schlussstrich unter einer fast zwanzigjährigen Tragödie dieses Mannes? Er will es. Sagt er. Und man wünscht es ihm. Aber richtig glauben kann man es ihm nicht. Denn wenn es der Schlussstrich wäre, dann gäbe es all das hier bald nicht mehr, die TV-Kameras, die Fotografen, die Fragen der Journalisten, meist teilnahmsvoll, manchmal skeptisch. Der Gastgeber leidet, das weiß und sieht man. Aber irgendwie wird man das Gefühl nicht los: Er genießt das auch.
Es ist Harry Wörz, 50, gelernter Bauzeichner – und Justizopfer. So nennt und kennt man ihn. Er hat viereinhalb Jahre im Gefängnis gesessen für eine Tat, die er nicht begangen hat. Und als dies endlich rechtskräftig festgestellt war vom Bundesgerichtshof – dreizehn Jahre nach der Tat und neun Jahre nach seiner Entlassung –, da musste er noch volle sechs Jahre um Entschädigung kämpfen gegen das Land Baden-Württemberg und dessen Justiz.
Ein junger Familienvater aus einfachen Verhältnissen ist darüber zum Frührentner geworden. Aber immerhin, jetzt hat er die Entschädigung. Sie ist hoch, 450 000 Euro aus der Landeskasse, so hoch, dass Wörz für diesen Tag eingeladen hat, um etwas klarzustellen: "Das klingt nach viel, aber es bleibt nichts übrig, für mich ...
Es ist Harry Wörz, 50, gelernter Bauzeichner – und Justizopfer. So nennt und kennt man ihn. Er hat viereinhalb Jahre im Gefängnis gesessen für eine Tat, die er nicht begangen hat. Und als dies endlich rechtskräftig festgestellt war vom Bundesgerichtshof – dreizehn Jahre nach der Tat und neun Jahre nach seiner Entlassung –, da musste er noch volle sechs Jahre um Entschädigung kämpfen gegen das Land Baden-Württemberg und dessen Justiz.
Ein junger Familienvater aus einfachen Verhältnissen ist darüber zum Frührentner geworden. Aber immerhin, jetzt hat er die Entschädigung. Sie ist hoch, 450 000 Euro aus der Landeskasse, so hoch, dass Wörz für diesen Tag eingeladen hat, um etwas klarzustellen: "Das klingt nach viel, aber es bleibt nichts übrig, für mich ...