Harry Wörz ist viereinhalb Jahre zu Unrecht im Gefängnis gesessen. Er fordert, dass die Ermittlungen zum versuchten Totschlag an seiner Ex-Frau fortgesetzt werden.
War es das? Ist das nun der Schlussstrich unter einer fast zwanzigjährigen Tragödie dieses Mannes? Er will es. Sagt er. Und man wünscht es ihm. Aber richtig glauben kann man es ihm nicht. Denn wenn es der Schlussstrich wäre, dann gäbe es all das hier bald nicht mehr, die TV-Kameras, die Fotografen, die Fragen der Journalisten, meist teilnahmsvoll, manchmal skeptisch. Der Gastgeber leidet, das weiß und sieht man. Aber irgendwie wird man das Gefühl nicht los: Er genießt das auch.
Es ist Harry Wörz, 50, gelernter Bauzeichner – und Justizopfer. So nennt und kennt man ihn. Er hat viereinhalb Jahre im Gefängnis gesessen für eine Tat, die er nicht begangen ...