Kreis Waldshut
Supermarktdach in Lauchringen bricht ein – drei Verletzte und Rätselraten über die Ursache
Lauchringen unter Schock: 26 Menschen befinden sich im örtlichen Rewe-Markt, als plötzlich Teile der Decke herunterkommen. Rätselhaft ist, wie das bei einem gerade renovierten Gebäude passieren kann.
Hans Christof Wagner & dpa
So, 7. Sep 2025, 22:15 Uhr
Südwest
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Teile des Rewe-Supermarktdachs in der Gemeinde Lauchringen sind eingestürzt – dabei sind drei Menschen verletzt worden, nach Angaben eines Polizeisprechers einer von ihnen schwer. War am Tag des Einsturzes von vier Verletzten die Rede, reduzierte die Polizei Freiburg deren Zahl am Folgetag auf drei. Bei den verletzten Personen soll es sich um Kundinnen des Marktes im Alter von 20 Jahren, 52 Jahren und 57 Jahren handeln. Die schwerer verletzte Frau befinde sich aktuell noch im Krankenhaus in medizinischer Behandlung.
Glücklicher Zufall: Laden war vergleichsweise wenig besucht
Innerhalb von wenigen Sekunden kam es während des laufenden Betriebes zu einem Teileinsturz des Satteldaches des Lauchringer Rewe-Marktes im Bereich der Kassen. Der Einsturz hat im Lebensmittelbereich stattgefunden, der separate Getränkemarkt sei nicht betroffen. Rettungskräfte wurden gegen 17.40 Uhr zu dem Supermarkt in der Hauptstraße gerufen. Zum Zeitpunkt des Einsturzes seien 26 Menschen in dem Markt gewesen – Kundschaft und Personal –, für diese Zeit an einem Samstag eine eher geringe Zahl: glücklicher Zufall also.
Die Feuerwehr Lauchringen war nach Angaben von Mike König, dem stellvertretenden Kommandanten, mit 50 Kräften vor Ort. Hinzu kam der Rettungsdienst mit etwa 30 Einsatzkräften und das Technische Hilfswerk war mit sechs Männern und Frauen vor Ort. Vertreter der Gemeinde Lauchringen, der Stadtwerke Waldshut sowie eines Energieversorgers seien laut Polizei ebenfalls vor Ort gewesen. Auch ein Rettungshubschrauber flog die Gemeinde an.
Schaden in Millionenhöhe
Laut König war zudem eine Drohne des Landratsamts Waldshut im Einsatz, mit dem Ziel, den Zustand des Dachstuhls abzufliegen und zu kontrollieren. Mit einer Wärmebildkamera verschaffte sich die Feuerwehr einen Überblick über das Gebäudeinnere. Sie wollte damit sichergehen, dass keine weiteren Opfer übersehen werden. Die Feuerwehr musste dabei auch sämtliche Versorgungsleitungen – Strom, Gas, Wasser – abstellen und die sich auf dem Dach befindliche Solaranlage ebenfalls vom Netz nehmen. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.

Das Marktgebäude ist seitdem versiegelt, niemand darf es betreten. So sind jetzt, auch aufgrund des abgestellten Stroms, sämtliche darin befindliche Lebensmittel verloren. Die genaue Schadenssummer steht noch nicht fest, dürfte aber in Millionenhöhe liegen.
Über die Ursachen des Einsturzes kann derzeit nur spekuliert werden
Der Polizeisprecher sprach am frühen Samstagabend von einer "statischen Lage". Er rechnete nicht mit weiteren Verletzten oder gar Toten. Vermisst wurde niemand.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Geschichte des Gebäudes erscheint der Einsturz merkwürdig. Der Rewe-Supermarkt in der Hauptstraße in Lauchringen hatte erst am 14. August seine Neueröffnung gefeiert, nach mehrwöchigen Renovierungs- und Umbauarbeiten. Experten müssen nun prüfen, ob und wann das Gebäude betreten werden darf und wie hoch die Gefahr ist, dass weitere Dachteile einstürzten. Noch kann über die Ursachen des Einsturzes nur spekuliert werden. Gutachter werden in den kommenden Tagen das Gebäude genauer unter die Lupe nehmen.

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