Täuschend echt

Im Naturhistorischen Museum in Basel ist eine präparierte Säbelzahnkatze ausgestellt.  

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Säbelzahntiger im Naturhistorischen Museum Basel Foto: Bild honorarfrei
Beutelwolf, Mammut oder sogar Dinosaurier können in Naturkundemuseen bestaunt werden. Sie sehen ganz echt aus. Es sind aber keine lebendigen Tiere wie im Zoo, sondern sie sind tot oder bereits ausgestorben. Diese toten Tiere können nicht einfach ins Museum gestellt werden. Denn sie würden stinken und die Körper langsam zusammenfallen und verwesen. Daher müssen sie speziell bearbeitet werden, das nennt man präparieren.

Alwin Probst ist so ein Präparator. Sein Arbeitsplatz ist das Naturhistorische Museum in Basel. Drei Monate lang hat der 31-Jährige an einer Säbelzahnkatze gearbeitet, die vor 15 000 Jahren in ganz Europa gelebt hat, aber ausgestorben ist. Diego, der Säbelzahntiger aus den Kinofilmen "Ice Age", gehört auch in diese Gattung.

Besonders schwer an Probsts Aufgabe war, dass niemand mit Sicherheit weiß, wie die Säbelzahnkatze ausgesehen hat. Weil sie schon so lange ausgestorben ist, gibt es nämlich keine Bilder oder Videoaufnahmen von ihr. Aber das Naturhistorische Museum in Basel besitzt ein fast vollständiges Skelett einer Säbelzahnkatze. Es wurde vor über 100 Jahren in Frankreich gefunden: Anhand der Knochen konnte Probst bestimmen, dass die Katze fast zwei Meter lang und sehr kräftig war. Bei der Farbe des Fells hat er sich an anderen Großkatzen wie Löwe, Tiger oder Puma orientiert.

Probst hat sich dafür entschieden, der Säbelzahnkatze das Fell einer Löwin zu geben, die in einem deutschen Zoo gestorben ist, weil sie alt war. Dann hat er aus Kunststoffmaterial einen Körper nach den Maßen des Skeletts für die Säbelzahnkatze gebaut und das Fell darauf festgeklebt. Und schließlich ging es an die Feinarbeit: Die Säbelzahnkatze hat ihre Eckzähne bekommen. Zudem hat Probst Glasaugen eingesetzt und die Zunge und Lippen der Katze modelliert, so dass sie fast wie ein lebendiges Tier aussieht. Und ganz zum Schluss hat er das Fell noch mit einem schwarzen Muster versehen.

Nun ist die Säbelzahnkatze im Naturhistorischen Museum in Basel zu bewundern, Probst hat sie auf einen Felsen gestellt. Denn so hat dieses Tier gejagt: Es ist auf eine Anhöhe geklettert, hat sich an die Beute herangeschlichen und sie dann mit dem massigen Körper auf den Boden gedrückt und schließlich mit den scharfen Zähnen getötet.

Alwin Probst ist spezialisiert auf große Säugetiere. Er präpariert aber auch Vögel, Insekten oder gar Pflanzen. Die Arbeit an der Säbelzahnkatze hat ihm aber ganz besonders großen Spaß gemacht – und das täuschend echte Ausstellungsobjekt beweist, dass er gute Arbeit geleistet hat.

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