Im Heim gequält

Über das Schicksal der Verschickungskinder wurde lange geschwiegen

Mechthild Blum

Von Mechthild Blum

So, 12. September 2021 um 09:22 Uhr

Panorama

BZ-Abo Millionen Kinder wurden von den 1950er bis in die 1990er Jahre zur Kur geschickt – ganz allein, ohne ihre Eltern. Viele erlebten dort Misshandlungen und Demütigungen. Zwei Betroffene erinnern sich.

"Oft genug habe ich mich gefragt: ’War das eigentlich real?’ Oder sind das Alpträume eines kleinen Jungen, an die ich mich erinnere?"
Torsten Kirschling
"Ich habe meiner Erinnerung lange Zeit nicht ganz getraut. Ich dachte immer, das kann doch nicht wirklich passiert sein. Bis heute gibt es bei mir allerdings eine große Erinnerungslücke an die Zeit, die ich dort im Krankenzimmer verbringen musste. Ich gehe fast davon aus, dass ich dort Medikamente bekommen habe, die damit zu tun haben."
Jutta Simon
Zwischen acht und zwölf Millionen Kinder wurden von den 1950er bis in die 1990er Jahre hinein in Westdeutschland quer durch die Lande zu mehrwöchigen Kuraufenthalten ohne Eltern verschickt. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Bei vielen von ihnen konnte von Erholung nicht die Rede sein, denn häufig waren sie dort psychisch und körperlich Misshandlungen ausgesetzt, unter denen sie noch heute leiden. Auch, weil darüber sowohl in ihren Familien als auch von offizieller Seite hartnäckig ...

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