Stuttgart
Unterricht darf während der EM später beginnen
Die neue Kultusministerin hat sich mit Schulleitern beraten
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STUTTGART. Es ist nur ein erstes Abtasten, aber die Atmosphäre ist entspannt bis freundschaftlich: Die neue Schulministerin Susanne Eisenmann nutzt eine Tagung der Lehrergewerkschaft GEW für ein paar grundsätzliche Gedanken.
Am Freitag machte die Gewerkschaftschefin dann deutlich, dass in der anlaufenden Legislaturperiode die Interessen der Mitglieder im Vordergrund stehen: Dazu zählen die Entlastung der Schulleiter von Verwaltungsarbeit, die Fortführung begonnener Reformen, mehr Deputate für die Grundschulen und nicht zuletzt die Umsetzung zweier Wahlversprechen der CDU: sowohl die Absenkung bei der Eingangsbesoldung wie auch die Entlassung von befristet Beschäftigten während der Sommerferien sollen zurückgenommen werden. Wer wie die neue Regierung Schule in den Mittelpunkt stelle, "der darf nicht sparsam sein".
Entschieden lehne man die geplante Deckelung von Gehaltserhöhungen und damit die Abkoppelung der Beamten von den allgemeinen Tarifabschlüssen ab. Während der Beamtenbund aber schon mit einer Verfassungsklage droht, empfiehlt Moritz: "Das müssen wir politisch bearbeiten, auf rechtlichem Weg kommen wir nicht weiter."
Eisenmann bat um Verständnis, dass sie derzeit nur wenig konkret sein könne. Ausnahmen: Die fürs kommende Schuljahr bereits vom Vorgänger Andreas Stoch (SPD) angestoßenen Aufstiegsmöglichkeiten für Hauptschullehrer wird fortgeführt, es gibt mehr Stunden für die Grundschule, die über den Nachtragshaushalt finanziert würden. Der kommt im Herbst, die neuen Regelungen und die zusätzlichen 300 Deputate für die Grundschulen sollen schon nach den Sommerferien gelten.
Darüber hinaus sollen Gemeinschaftsschule dann eine Oberstufe bekommen, wenn die Mindestschülerzahl ausreicht und Eltern und Gremien zustimmen; berufliche Schulen gelte es in der Fläche zu erhalten, weil sie dort die neunjährige Alternative auf dem Weg zum Abitur darstellen. "Mein Ziel ist, die eingeleiteten Reformen keineswegs zurückzudrehen, sondern voranzubringen und wenn notwendig mit Augenmaß nachzusteuern." Als ehemalige Stuttgarter Schulbürgermeisterin wisse sie sehr wohl: "Was die Lehrkräfte in unseren Schulen jeden Tag leisten, ist Basisarbeit für unsere Gesellschaft, die von niemand anderem geleistet werden kann."
Zugleich kündigte Eisenmann am Freitag an, die Schulen im Land könnten selbst entscheiden, ob sie ihren Schülern während der EM einen späteren Schulanfang ermöglichen wollen. Absehbar enden in den nächsten Wochen mehrere Spiele der deutschen Elf erst gegen 23 Uhr. In solchen Fällen sollten die Rektoren entscheiden, ob sie Unterrichtsstunden zeitlich verlegen.
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