Unterwegs mit Bett

Falten, kurbeln, klappen – wie sich die Leute die         ersten Campinggefährte bauten.  

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Nicht schlecht, oder? Links ein Mikafa-Reisemobil de Luxe (links), Dachterrasse inklusive. Auch der Wohnwagen oben, ein sogenannter Car Cruiser, sieht gemütlich aus. Erwin-Hymer-Museum/Milla & Partner
Kuscheltier, Flossen, Taschenlampe – alles dabei? Verreisen ist aufregend – und wird sogar gemütlich, wenn das eigene Bett auf Rädern mitfährt. Das dachten sich auch schon abenteuerlustige Menschen vor hundert Jahren, lange bevor es schicke Wohnmobile gab: Hotels waren ihnen zu langweilig oder zu teuer, viel lieber wollten sie raus in die Natur, unterwegs und unabhängig sein. Warum also nicht ein "Autowanderer" werden?

Weil die Malerin Fridel Edelmann auf den vielen Dienstreisen ihres Verlobten gerne dabei sein wollte, baute ihr Arist Dethleffs 1931 den ersten Wohnwagen Deutschlands. Ein tolles Hochzeitsgeschenk mit Schiebedach, Bank-Tisch-Bett-Klapp-Kombination und eingebauter "Waschmaschine". Bald waren sie nämlich zu dritt und die schmutzigen Stoffwindeln ihrer Tochter Ursula steckten sie mit Wasser und Seife in eine Bodenkiste. Nach stundenlanger Fahrt auf holprigen Straßen waren sie fast wieder sauber! Dieses Gefährt und viele andere Wohnwagen, Wohnmobile und ausgebaute Busse gibt es im Erwin-Hymer-Museum in Bad Waldsee zu sehen, das wie ein riesiges Wohnwagenfenster aussieht und die Geschichte des Campings erzählt. Ob winzigkleine "Knutschkugeln", luxuriöse Reisemobile mit Küche, Wohn-und Badezimmer oder selbstgebaute Tüftler-Gefährte – alle funktionieren nach dem Prinzip: Platz ist in der kleinsten Hütte. Denn durch falten, kurbeln, schieben und klappen werden für die Fahrt nicht nur Betten und Tische zusammen geschoben, sondern auch Wände und Böden. Toll ist auch das FaWoBoo, dessen Dach ein Boot ist.

Je besser in diesen 100 Jahren Autos und Kunststoffe wurden, umso größer und raffinierter wurden die Konstruktionen. Dabei stammen manche Ideen aus dem Flugzeug- und Schiffsbau, manche Wagen sehen aus wie Pferdeboxen, andere wie Puppenstuben oder seltsame Raumschiffe mit Rädern.

Mit 80 Wagen auf zwei Stockwerken geht es im Erwin-Hymer-Museum so auf den Spuren mutiger Reisender um die Welt: erst eine steile Rampe hinauf in die Alpen, dann nach Italien, Indien, Afrika oder Nordamerika. Auf jeder Reiseroute gibt es viele Spielstationen, man kann sich verkleiden und vor Panorama-Bildern fotografieren lassen, Lasso werfen, multimediale Puzzles legen oder ein Wohnmobil am Monitor zusammenbauen.

Wer toben will, legt eine Runde Spielmobil ein. Wer müde wird, macht Pause in den Länder-Pavillons oder auf der Liegewiese mit Reise-Kino.
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