Windkraftanlagen
Versorgung mit sauberem Trinkwasser in Gefahr
Zu den Plänen, im Bereich von Malsburg-Marzell Windkraftanlagen zu bauen, meldet sich ein Leser zu Wort, der vor allem ums Trinkwasser fürchtet und sich wundert, warum die Anträge für Windkraftanlagen erst bekannt wurden, nachdem für die Bürger die Einspruchsfrist verstrichen ist.
Karlheinz Beyerle
Do, 14. Aug 2025, 15:45 Uhr
Leserbriefe Lörrach
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Wie ein unheilverkündendes Menetekel lesen sich die immer häufigeren Horrormeldungen über die zunehmenden Verunreinigungen unseres wichtigsten Lebensmittels Wasser. Die Zeit ist nahe, dass nur noch Quellwasser aus Gebirgsquellen wie beispielsweise aus Malsburg-Marzell bedenkenlos getrunken werden kann. Und jetzt wird auch diese Ressource leichtfertig aufs Spiel gesetzt, indem teilweise in den Wasserschutzgebieten der Kammlagen rund um das obere Kandertal riesige Windkraftanlagen geplant werden mit unabsehbaren Folgen für das sensible Quellsystem.
Bezeichnenderweise kam die Meldung über diese geplanten Windenergieanlagen im Landkreis erst nach dem 31. Juli, dem letzten Abgabetermin für die Stellungnahmen der Bürger beim Regionalverband. Mit Anträgen beim Landratsamt hat Windkraft Schonach schon vor Wochen Nägel mit Köpfen gemacht, und bereits Verträge mit Waldbesitzern ausgehandelt. Sogenannte Umweltschützer, die den flächendeckenden Ausbau der Windkraftanlagen in der sensiblen Geologie und dem Ökosystem der Wälder in den Kammlagen befürworten, unterliegen einer fatalen Selbsttäuschung in ihrer Gutgläubigkeit gegenüber einer mächtigen Industrielobby.
Niemand erwähnt die unglaublichen Naturbelastungen, die entstehen, bis sich überhaupt das erste Windrad dreht. Nur zur Herstellung einer einzigen Anlage der heutigen Dimension von bis zu 300 Metern Höhe sind allein für die Fundamente unzählige Tonnen an Zement im Beton nötig, einem der größten CO2-Produzenten. Die Verarbeitung riesiger Mengen an Kupfer und seltener Erden sorgen weltweit für irreparable Umweltschäden und werden meistens unter unmenschlichen Bedingungen abgebaut. Unerwähnt bleiben beispielsweise die aufwändigen Maßnahmen, auch außerhalb der Vorranggebiete, für die nötige Infrastruktur. Uns hilft nur ein globales Umdenken, nirgends in der Natur gibt es ein unendliches Wachstum. Der Gesetzgeber sollte das Energiesparen lohnender machen, und das wäre ohne Verlust an Lebensqualität möglich. Verantwortungsvoller Umgang mit unserem Trinkwasser muss ebenfalls gesetzlich geregelt werden.