Beratung
Vertreter von Schwerbehinderten haben sich im Kreis Lörrach zusammengeschlossen
Die Schwerbehintertenvertretungen haben im Kreis Lörrach eine eigene Interessensgemeinschaft. Vorsitzender Gabriel Szytar stellt sie und ihre Aufgaben vor.
Di, 29. Jul 2025, 14:00 Uhr
Kreis Lörrach
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Er ist einer der Initiatoren der Interessensgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen (SVB) im Landkreis Lörrach: Gabriel Szytar ist Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen des Klinikums Lörrach. 2010 vernetzten sich dort Vertrauenspersonen aus vielen Unternehmen und Behörden. Das Netzwerk wurde 2016 gegründet, seit 2018 ist Gabriel Szytar der Vorsitzende. "Damals haben wir gemerkt, dass ein hoher Bedarf an Information und Austausch da ist, erinnert er sich an die Anfänge. "Bei unserem Netzwerk machen SBV-Vertretungen aus vielen Bereichen mit, aus Unternehmen verschiedener Branchen, der öffentlichen Verwaltung und Behörden wie der Polizei, dem Job-Center, der Agentur für Arbeit, dem Landratsamt oder dem Finanzamt und natürlich dem Integrationsamt nebst Fachdienst (IfD). Derzeit haben wir 30 Mitglieder, hauptsächlich aus dem Landkreis Lörrach, aber auch aus Freiburg und Waldshut."
Szytar machte sich zu Beginn selbst auf Mitgliedersuche: "Ich habe mich mit der Netzwerkidee teilweise persönlich bei den Behörden und den Unternehmen vorgestellt beziehungsweise sie via E-Mail angeschrieben." Überall habe er offene Türen und wohlwollende Unterstützung vorgefunden. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Ämtern sei vorbildlich und dadurch zeitsparend.
Viermal im Jahr trifft sich die SVB, immer an anderen Orten. "So lernt man auch andere Unternehmen kennen. Man kommt so auch mal aus dem täglichen Hamsterrad raus und kann Erfahrungen austauschen und Probleme besprechen", sagt Gabriel Szytar. "Das macht allen unheimlich Spaß, wir sind eine ganz lockere Runde, ja, schon so wie eine kleine Familie zusammengewachsen."
Anträge seien ein wichtiges, immer wiederkehrendes Thema: Den Erstantrag auf Anerkennung der Schwerbehinderteneigenschaft, Folgeanträge, Widersprüche, Gleichstellungsanträge. "Fast jeder Fall ist anders gelagert. Da gibt es einigen Beratungsbedarf für die Betroffenen", sagt Szytar. Er sei sich bewusst, dass , dass im Landratsamt Lörrach im Monat Hunderte einschlägige Anträge eintreffen. Da brauche man als Antragsteller auch Geduld und Verständnis für die Mitarbeiter, welche die Flut der Anträge bewältigen müssten.
Die Akzeptanz habe lange gebraucht
Am Ende der Treffen gebe es immer ein Brainstorming zu einigen Fragen, die Gabriel Szytar vorbereitet: "Manchmal habe ich auch lustige Fallen eingebaut, die zum Nachdenken und fit werden anregen sollen. Die kläre ich dann auf und gebe den Hinweis, wo man die Lösung nachlesen kann." So machten die Treffen es auch für alle Spaß und seien nicht nur trockene Theorie. Bei der Rechtsprechung immer auf dem Laufenden zu sein, sei zudem ein wichtiger Teil der Arbeit als Schwerbehindertenvertreter.
Mit dem AGG, dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz seit 2006, habe sich einiges getan, erklärt Gabriel Szytar. "Auch auf der Arbeitgeberseite, die häufig skeptisch ist, was die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen und die Arbeit der SBV angeht." Bei den Kliniken des Landkreises Lörrach sei früher auch die Devise gewesen: "Wir brauchen keine Schwerbehindertenvertretung, das machen wir selber." Aber das sei lange her. "Es hat viele Monate gebraucht, bis ich die Akzeptanz und die Wahrnehmung der SBV im Betrieb erreichen konnte", sagt Gabriel Szytar "Vor zwei Jahren hatte ich ein Schlüsselerlebnis auf unserem Herbstfest. Da hat sich der Geschäftsführer persönlich bei mir für meine erfolgreiche Arbeit der SBV bedankt." Der gute Umgang mit Fachkräften, ob mit Behinderung oder ohne, zahle sich für Arbeitgeber eben aus, auch finanziell. So habe er dem Unternehmen bereits über 100.000 Euro einsparen können, sagt Gabriel Szytar.
Info: Wer sich als Vertrauensperson schwerbehinderter Menschen für die Gründung eines Netzwerks von Schwerbehindertenvertretungen interessiert, kann sich an Gabriel Szytar wenden. Kontakt: 07621/416-8780, E-Mail [email protected]