Die litauische Hauptstadt Vilnius ist die Hochburg der belarussischen Exilopposition. Auch die Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaya nutzt sie als Zufluchtsort. Wie geht es ihnen dort?
Kastus Kalinouski wendet seinen Blick immer wieder ab. Er starrt er auf den Bildschirm seines Laptops. Kalinouski erwartet neue Nachrichten aus Belarus. Erscheinen sie ihm glaubhaft, tippt er sie ein in einen Kanal eines Messenger-Dienstes. Er ist in Belarus noch abrufbar, wenn die Behörden mal wieder das Internet lahmlegen. Genaueres will der junge Mann in der litauischen Hauptstadt Vilnius nicht verraten. Kastus Kalinouski ist sein Kampfname im digitalen Äther. Der Mann Anfang zwanzig hat sich als Synonym den Namen eines belarussischen Adeligen gewählt. Er ist unter den Gegnern von Alexander Lukaschenko derzeit in aller Munde.
Kommentar: Auf die Menschen in Belarus kommt es an
Der historische Kalinouski kämpfte während des Januar-Aufstands 1863 und 1864 im damals zum Zarenreich gehörenden Polen, Litauen und Belarus gegen die kaiserlichen Truppen Russlands. Er wurde 1864 in Vilnius von ...