Völlig losgelöst

Was sucht der Mensch im All? Vor 50 Jahren begann er Menschen und Gerät hinaufzuschicken. Lohnt sich der Aufwand? Ein Gespräch mit einem, der schon oben war.  

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Die Welt hielt den Atem an: Vor 50 Jahren, am 4. Oktober 1957, meldete die Sowjetunion, man habe soeben einen Satelliten ins All geschossen, "Sputnik". Mit ihm begann eine neue Epoche der Menschheitsgeschichte. Heute ist Raumfahrt alltäglich geworden, aber sie bleibt ein sündhaft teurer Spaß. Sollen wir ihn uns trotzdem leisten? Darüber sprach Stefan Hupka mit dem Wissenschaftsastronauten Ernst Messerschmid (62).

BZ: Herr Professor Messerschmid, hat die kurze Dienstreise 1985 Ihr Leben verändert?
Messerschmid: Sie war zumindest nicht karriereschädlich. Und es macht Spaß, als derart privilegierter Wissenschaftler Entwicklungen der Raumfahrt mitzuprägen.
BZ: Sie sind einer von zehn Deutschen, die es ins Weltall geschafft haben. Wie macht sich das im Alltag bemerkbar. Sprechen die Leute Sie darauf an?
Messerschmid: Ich werde etwa überschwemmt von Anfragen für Kinderuniversitäten. Da kann ich dafür werben, dass Raumfahrt Teil unserer Kultur ist und hilft, unsere weitere Menschwerdung in den nächsten Jahrtausenden zu vollenden. Der genetische Imperativ veranlasst uns weiterzuforschen.
BZ: Ihr Raumflug hatte damals ja auch eine patriotische Komponente: Seht her, was wir Deutschen alles hinkriegen. Aber Hand aufs Herz, musste das sein aus streng wissenschaftlicher Sicht?
Messerschmid: Es musste vielleicht nicht zu diesem Zeitpunkt sein. Aber wir haben sehr viel ...

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