Vom Friedensstifter zum Kriegsherren

BZ-Plus BZ-PORTRÄT: Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed wurde einst weltweit gefeiert – doch von der Vision des Friedensnobelpreisträgers sind nur noch Trümmer übrig.  

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Ein Bild aus besseren Tagen: Abiy Ahme...hr erhielt er den Friedensnobelpreis.   | Foto: EDUARDO SOTERAS
Ein Bild aus besseren Tagen: Abiy Ahmed Anfang 2019 beim Treffen afrikanischer Staatenlenker. Damals galt er noch als Reformer; im gleichen Jahr erhielt er den Friedensnobelpreis. Foto: EDUARDO SOTERAS

. Womöglich wird Abiy Ahmed Weltgeschichte schreiben: Als erster Friedensnobelpreisträger, der sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in den Haag wegen Kriegsverbrechen oder gar Völkermord verantworten muss. In zwei Jahren ist aus dem umjubelten Friedensstifter ein Kriegsherr geworden. Nur den Schwächen der Haager Strafbehörde ist es zuzuschreiben, dass gegen den äthiopischen Regierungschef nicht schon ermittelt wird.

Bislang galt die ehemalige Regierungschefin und burmesische Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wegen des Massenmords an den Rohingya als krassestes Beispiel eines gefallenen Friedensengels. Auch gegen Abiy Ahmed werden schwere Vorwürfe erhoben. Nach dem Einmarsch seiner Truppen in die Tigray-Provinz sucht er deren sieben Millionen Bewohner per Blockade auszuhungern.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GFbV) meint: Der Aufruf von Ahmed Abiy "an die Bevölkerung seines Landes, sich am Kampf gegen die Rebellenbewegung TPLF in Tigray zu beteiligen, ist unverantwortlich und muss als Anstachelung zu Mord und Totschlag gewertet werden. Das könnte ...

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