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Vom PC aufs Papier

  • Sa, 22. Juli 2006
    Zisch

     

Das neue Druckzentrum der Badischen Zeitung: Sieben Stationen im Blick der "Froschklasse".

STATION 1: CTP
An der CtP-Station sitzen die Drucker am Computer und verarbeiten die von den Redakteuren aus Texten und Bildern gebauten Seiten. Die druckfertigen Seiten kommen über eine Datenleitung direkt auf die Computer. Dann steuern sie den Laser, der ohne Zwischenträger mit violettem Laserstrahl die Texte und Bilder auf die Druckplatte brennt. Die grüne Druckplatte ist mit einer Silikonschicht beschichtet, diese ist farbabweisend. Deswegen müssen die Bilder und die Schrift eingebrannt werden, damit die Farbe haften bleibt. Johanna Mayer, Anja Lepper, Lukas Heyl, Jannis Stader STATION 2: DRUCKPLATTE
Für eine Zeitungsseite braucht man vier Druckplatten, in den Farben Rot, Schwarz, Gelb und Blau. Es sind Alu-Platten. Sie sind grün, und die Schrift ist schwarz. Mit einer Druckplatte kann man derzeit ca. 90 000 Zeitungsseiten drucken. Eine Druckplatte wiegt 120 Gramm. Die BZ-Druckerei braucht täglich 1800 Druckplatten und etwa 530 000 Druckplatten im Jahr. Die Oberflächen der Platten haben eine farbabweisende Silikonschicht. Dort, an den Stellen an den später Farbe aufgetragen werden soll, trägt der Laserstrahl die Silikonschicht ab. Die Druckmaschine wird über drei große Computer gesteuert.

Philipp Dabringhaus, Michael Moser, Mira-Luisa Seider, Elena Köhler STATION 3: DIE FARBE
Die Farben für die Zeitungsbilder werden aus den Farben Rot, Blau, Gelb und Schwarz gemischt. Man braucht 140 Tonnen Schwarz, für Rot, Blau und Gelb braucht man nur 110 Tonnen je Farbe. Also insgesamt braucht die Druckerei circa 470 Tonnen Farbe pro Jahr. Über sechs Farbwalzen wird die Farbe auf die Druckplatten übertragen. Das Zeitungspapier rollt unter Gummizylindern durch, auf denen die Farben sind. Zuerst kommt die Farbe Schwarz, dann Blau, Rot und zum Schluss kommt die Farbe Gelb. So entsteht ein buntes Zeitungsbild. Durch die neue Drucktechnik, die ohne Wasser funktioniert, erhält man eine bessere Farbqualität und es können mehr Farbseiten gedruckt werden.
Lea Reisinger, Ilon Jödicke, Veronica Seidel, Mirco Uricher und Marco Ehlis

STATION 4: DAS FALZEN
Die Zeitung falzen bedeutet, dass die gedruckten Papierbögen geschnitten und in der Mitte gefaltet werden. Bei der BZ ist die Falzmaschine in die Druckmaschine eingebaut. Beim Falzen wird die Zeitung immer nach 47 Zentimetern abgeschnitten. Das entspricht der Länge einer Zeitungsseite. Dann wird sie in der Mitte gefaltet. Das geschieht auf vier Laufbahnen, die zusammen 3,50 Meter lang sind. 2500 Zeitungen werden in einer Minute gefalzt. Am Tag gibt es 1800 Zeitungen Ausschuss, weil sie zum Beispiel nicht richtig gefaltet wurden oder die Farbe nicht richtig gedruckt wurde.
Malika Duscheleit, Aaron Göhry, Mira Hummel, Daniel Römer STATION 5: DAS PAPIER
Im Papierkeller der Badischen Zeitung stehen riesige Papierrollen. Im Boden verlaufen Schienen, mit denen die Rollen zum Rollenwechsler befördert werden. Die Maschine wiegt rund 650 Tonnen. Wenn man eine Papierrolle unter die Lupe nimmt, erkennt man, dass es Altpapier ist. Das Papier hat aber eine gute Qualität, denn es läuft mit großer Geschwindigkeit durch die Druckmaschine. Das Papier wird aus Skandinavien, Schweiz, Frankreich und aus Deutschland geliefert. Eine Rolle wiegt etwa 1,7 Tonnen. Das ist ungefähr so viel wie ein junger Elefant. Wenn man eine Rolle auswickelt, ist sie etwa 28 Kilometer lang. Der Vorrat, der im Papierkeller gelagert wird, reicht etwa zwei bis drei Tage. Eine Rolle kostet 900 Euro. Hannah Hiller, Katharina Riedel, Niklas Eich und Klaus Kuntz STATION 6: BEILAGEN
Die Zeitungen gelangen über ein 1,8 Kilometer langes Förderband zur Versandhalle. Das ganze Förderband ist acht Kilometer lang. In der Versandhalle werden die Werbeprospekte gelockert und in die Zeitung eingefügt. 24 000 bis 40 000 Zeitungen rauschen jede Stunde durch die Einlegemaschine. Manchmal werden Werbeprospekte schon im Voraus gedruckt. Dann werden sie auf großen Zeitungsrollen (= Wickelträger) gelagert. Davon gibt es etwa 200 Stück, auf die 31 250 Zeitungen passen oder circa 28 Millionen Zeitungsseiten. Es passen bis zu 17 000 Prospekte auf einen Wickelträger. Wenn die Zeitungen soweit fertig sind, werden immer 30 Stück zu einem Paket verpackt und mit einem von 82 Transportern zu einer Ablagestelle gefahren. Wenn man alle Zeitungen ausgeklappt der Länge nach aneinander legen würde, käme man auf eine Gesamtlänge von 640 Kilometer.
Annabelle Schurhammer, Hannah Berner, Tonio Kern, Ennio Friedemann

STATION 7: VERSAND
Die Zeitungen werden über drei Förderbänder, die eine Länge von 1,8 Kilometer haben, zur Paketstation befördert. Sie werden von 18 000 Klammern festgehalten. Es sah wie eine Zeitungsschlange an der Decke aus. In die aufgeklappten Zeitungen kommen Beilagen. Das können bis zu sechs Stück sein. Danach werden die Zeitungen zu je 30 Stück abgezählt, mit Adresszettel versehen und wasserdicht verpackt. Auf den Zetteln stehen die Fahrtroute, die Nummer der Abladestelle und deren Adresse. Von dort bringen sie die Austräger zu den Abonnenten nach Hause. Pro Nacht werden etwa 5500 Pakete gepackt. Über Laufbänder werden sie an die Verladerampe transportiert. 82 Fahrer warten dort und bringen die Pakete zu den Abladeplätzen, von denen es rund 900 gibt. Pro Nacht legen die Fahrer zusammen 6000 Kilometer zurück.

Maria Börner, Tamer Bouz-el-Jedi, Baris Kozakli, Sophie Barletta

Ressort: Zisch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 22. Juli 2006: PDF-Version herunterladen

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