Fragen & Antworten

Totale Mondfinsternis am Sonntag: Was Sie zum Blutmond wissen müssen

Am 7. September kann man bei klarer Sicht ein Naturphänomen beobachten: Eine totale Mondfinsternis. Wo und wann genau kann man den sogenannten Blutmond in Südbaden sehen? Und warum scheint er rot-bräunlich?  

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Am Sonntag, 7. September, scheint der ... totalen Mondfinsternis rot-bräunlich.  | Foto: Silas Stein (dpa)
Am Sonntag, 7. September, scheint der Mond bei der totalen Mondfinsternis rot-bräunlich. Foto: Silas Stein (dpa)

Wann ist die Monstfinsternis zu sehen?

Am Sonntag, 7. September, ist eine totale Mondfinsternis bei freier Sicht in ganz Europa, Australien, Asien und auf dem afrikanischen Kontinent sichtbar und das mit bloßem Auge. Sie beginnt mit Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde gegen 17.27 Uhr. Eine Stunde später gerät er in den Kernschatten. Gegen 19.30 Uhr beginnt die totale Mondfinsternis und der Mond scheint rötlich-braun. Sie dauert bis etwa 20.53 Uhr. Dann schiebt sich der Vollmond aus dem Kernschatten heraus, bevor er ihn gegen 21.57 Uhr ganz verlässt.

Wo ist die Mondfinsternis in Südbaden zu sehen?

"Mit unseren Teleskopen lässt sich ein gestochen scharfer Blick auf die Struktur des Mondes werfen, die durch den wandernden Erdschatten besonders gut sichtbar sein wird", versprechen die Sternfreunde Breisgau. Sie wollen sich bei gutem Wetter ab 19.45 Uhr an der Rotlache auf dem Schauinsland treffen und laden Gäste ein, einen Blick durch ihr Instrumentarium zu werfen. Ihr Tipp: Weil es auf dem Berg nahe Freiburg auch im Sommer schnell kühl werden kann, sollte man auf passende Bekleidung achten.

Wer am 7. September nicht einfach nur am Himmel einen verfinsterten Mond suchen will, findet an verschiedenen Orten in Baden-Württemberg professionelle Unterstützung. Zwar fällt die totale Mondfinsternis noch voll in die Sommerferien im Südwesten, viele Sternwarten öffnen aber extra für das Naturschauspiel ihre Pforten.

Die Sternwarte Stuttgart ist bei schönem Wetter ab 20 Uhr geöffnet. Interessierte sollten dann aber pünktlich sein: Die Totalität der Mondfinsternis dauert nur bis kurz vor 21 Uhr. Dann schiebt sich der Vollmond schon wieder aus dem Kernschatten der Erde heraus, bevor er ihn etwa eine Stunde später ganz verlässt. Der Eintritt ist hier wie in den meisten Fällen frei.

Ein Teleskop braucht man für die Mondf...r Sicht mit dem bloßen Auge erkennbar.  | Foto: Uwe Anspach (dpa)
Ein Teleskop braucht man für die Mondfinsternis nicht. Sie ist bei klarer Sicht mit dem bloßen Auge erkennbar. Foto: Uwe Anspach (dpa)

Die Astronomische Vereinigung Karlsruhe (AVKa) will die Sternwarte Karlsruhe auf dem Max-Planck-Gymnasium in Rüppur immerhin ab 19 Uhr öffnen - aber auch nur dann, "wenn das Wetter Beobachtungen erlaubt". Darüber informiert die AVKa am Sonntag ab 18 Uhr auf der Internetseite.

Wer bei Konstanz kurz über die Grenze zur Schweiz huscht, ist ab 19 Uhr im Bodensee Planetarium in Kreuzlingen zu einem öffentlichen Abend in der Sternwarte richtig.

Warum scheint der Mond rötlich-braun?

Der Mond ist grundsätzlich nicht rot. Aber bei der Mondfinsternis erscheint er rötlich-braun. Grund dafür sind die Erdatmosphäre und ihre Luftschichten. Sie lenken das Sonnenlicht ab und streuen es. Dabei werden die blauen Lichtanteile stärker zerstreut, daher gelangt das langwellige rote Licht in den Erdschatten und der Mond erscheint rötlich.

Die genaue Farbe lässt sich in Wahrheit laut Carolin Liefke, stellvertretende Leiterin des Hauses der Astronomie in Heidelberg, schwer vorhersagen, weil Einflüsse wie Saharastaub oder Vulkanausbrüche auch eine Rolle spielen können. Vor allem aber sei der Mond nicht knallrot. Daher findet sie die Bezeichnung "Kupfermond" treffender als das geläufige "Blutmond".

So sah die totale Mondfinsternis im Januar 2019 in Nordrhein-Westfalen aus.  | Foto: Marcel Kusch
So sah die totale Mondfinsternis im Januar 2019 in Nordrhein-Westfalen aus. Foto: Marcel Kusch

Gibt es einen Haken?

"Leider hat die Mondfinsternis dieses Mal einen riesengroßen Haken", sagt Carolin Liefke, stellvertretende Leiterin des Hauses der Astronomie in Heidelberg. "Egal wo: Der Mond geht schon komplett verfinstert auf." Weil er kein außergewöhnlich großer "Supermond" ist, könnte er gerade direkt am Horizont schlecht zu erkennen sein – sondern erst, wenn er höher am Himmel, über den Dunstschichten steht. "Es ist sogar möglich, dass man ihn erst sehen kann, wenn er schon aus der totalen Finsternis raus ist."

In Freiburg ist der Mondaufgang um 19.56 Uhr, in Berlin etwa um 19.37 Uhr, in München um 19.40 Uhr, in Hamburg um 19.52 Uhr und in Köln um 20.01 Uhr. "Je weiter im Osten man ist, desto besser", sagt Liefke mit Blick auf den Aufgang.

Was ist eine Mondfinsternis?

Die voll beleuchtete Mondkugel wandert durch den Schatten der Erde und wird dabei verfinstert. Denn die Erde schiebt sich auf ihrer Bahn um die Sonne zwischen Mond und Sonne, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erläutert. "Mond, Erde und Sonne befinden sich nahezu auf einer Linie und der Kernschatten der Erde wandert über den Mond."

Wie oft gibt es das Phänomen?

Wer das Ereignis jetzt verpasst, muss entweder weit reisen oder ein paar Jahre warten. Am 3. März 2026 kann man eine totale Mondfinsternis von Amerika und Asien aus sehen. In Deutschland gibt es die Chance erst wieder an Silvester am 31. Dezember 2028.

Immerhin: Kommendes Jahr am 28. August kann man von Deutschland aus zumindest eine partielle Mondfinsternis beobachten. Allerdings müsste man dafür in den sehr frühen Morgenstunden - gegen 4.30 Uhr - aufstehen.

Schlagworte: Carolin Liefke

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