Von klein bis groß – 170 Fahrzeuge gesegnet
Mit dem Schutz vor schlechtem Wetter hat es diesmal beim Wallfahrtsfest zu Ehren des Heiligen Cyriakus nicht geklappt. Trotzdem kommen viele auf den Dürrenbühl bei Rothaus, um ihre Fahrzeuge segnen zu lassen.
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Trotz des schlechten Wetters waren etwa 90 große und kleine Traktoren, Unimogs und Oldtimer zur Segnung gekommen. "Wir kommen jedes Jahr hierher", berichtet Christian Jaklitsch von den Fahrerfreunden Gündelwangen-Holzschlag. Mit acht Fahrzeugen waren Mitglieder des Vereins zum Dürrenbühl gefahren. Aus Birkendorf war eine Gruppe von Traktorenfreunden mit ihren Hobby-Fahrzeugen gekommen. Mit sieben Traktoren, vom alten Eicher oder Renault bis hin zum modernen großen John Deere, hatten sie sich auf den Weg zum Dürrenbühl gemacht. Mit dazu gehörten auch liebevoll geschmückte Kindertraktoren, deren junge Eigentümer sich vor dem Regen in die trockenen Kabinen der großen Traktoren geflüchtet hatten. Besonderer Stolz der Gruppe ist ein 1964er Eicher. "Gestern wurde letzte Hand angelegt", berichtet Christoph Weber. Gut vier Jahre hat die Restaurierung des alten Allrad-Eichers gedauert. "Es ist inzwischen schon schwieriger geworden für die alten Traktoren Ersatzteile zu bekommen", berichtet Weber. Jetzt hat der Traktor herausgeputzt auch in strömendem Regen seine Fahrt gut geschafft. "Der läuft noch einmal 60 Jahre", meint Christoph Weber.
Aus Weizen kommen Otto Geng und Kurt Buntru alljährlich mit ihrem Unimog zur Wallfahrt auf den Dürrenbühl. "Das gehört für uns einfach mit dazu", erzählt Buntru. Man treffe dort immer Gleichgesinnte und Bekannte. "Dieses Jahr hat das Wetter der Geselligkeit halt einen Strich durch die Rechnung gemacht", sagt Kurt Buntru.
Für viele Landwirte gehört die Segnung ihrer Traktoren auch immer noch dazu. "Wir kommen zwar nicht jedes Jahr mit unseren Maschinen, aber ein neuer Traktor muss gesegnet werden. Das ist Tradition", betonen Heiner Heer und German Friedrich. Wegen des Regens fiel das Begutachten der herausgeputzten Fahrzeuge, Fachsimpelei und einfach nur geselliges Beisammensein für viele im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Während viele der Besucher nach der Segnung abfuhren, stärkten sich andere bei Wurst und Nudelsuppe, die wieder von Familie Friedrich angeboten wurden, vor der Heimfahrt.
Cyriacus lebte als Diakon in der Zeit der Christenverfolgung um 300 nach Christus in Rom. Er gehört zu den 14 Nothelfern und soll vor Frost und schlechtem Wetter schützen. Die ihm geweihte Kapelle auf dem Dürrenbühl wurde um 1655 errichtet. In den letzten gut 50 Jahren wurde die Wallfahrt zur Cyriakus-Kapelle wieder belebt. Besonderer Anziehungspunkt ist dabei die Segnung von Fahrzeugen. Insbesondere landwirtschaftliche Fahrzeuge, aber auch alle möglichen anderen Fahrzeuge bis hin zum Kindertraktor werden zur Segnung am ersten Augustwochenende zum Dürrenbühl gebracht. Die Segnung erfolgt im Namen des Heiligen Cyriacus und des Heiligen Christopherus, dem Patron der Reisenden.