Geschichte
Vor 100 Jahren starb Caritas-Gründer Lorenz Werthmann

Caritas-Gründer Lorenz Werthmann, der heute vor 100 Jahren starb, verschrieb sich der sozialen Fürsorge – und befürwortete den Kolonialismus. Erinnerungen an eine ambivalente Persönlichkeit.
Das 19. Jahrhundert war für die katholische Kirche in Deutschland mit tiefen Einschnitten, mit Bedeutungs- und Machtverlust verbunden. Am Anfang des Jahrhunderts enteigneten die rechtsrheinischen Länder in Folge der napoleonischen Expansion Klöster und Ländereien der Kirche. Dann riss die allmählich voranschreitende Industrialisierung dörfliche Milieus auseinander, zerstörte traditionelle Familienverbände, verursachte Arbeitslosigkeit und Unsicherheit für Millionen Menschen und entfremdete sie damit auch von ihrer Kirche.
Armut wurde jetzt nicht mehr bloß als Teil der göttlichen Ordnung verstanden, sondern sie war auch Folge vielfältiger Störungen. Darauf musste der industriekritische Katholizismus Antworten finden.
Politik und Kirchenpolitik lernt Werthmann im Elternhaus
In diese neue, komplizierte Welt wurde 1858 im katholischen Städtchen Geisenheim im Rheingau Lorenz Werthmann als Sohn eines Gutsverwalters hineingeboren. Politik und Kirchenpolitik lernte ...
Armut wurde jetzt nicht mehr bloß als Teil der göttlichen Ordnung verstanden, sondern sie war auch Folge vielfältiger Störungen. Darauf musste der industriekritische Katholizismus Antworten finden.
Politik und Kirchenpolitik lernt Werthmann im Elternhaus
In diese neue, komplizierte Welt wurde 1858 im katholischen Städtchen Geisenheim im Rheingau Lorenz Werthmann als Sohn eines Gutsverwalters hineingeboren. Politik und Kirchenpolitik lernte ...